Das biophile Lesebuch.

Mein Lehrer und Freund Rupert Lay hatte zahlreiche prominente Schüler, die auch am Aufbau des deutschen Wirtschafts-Wunderland mitgewirkt haben. Das Wirtschaftswunderland selbst hatte ich eher als kindlicher Zuschauer erlebt, seine Auswüchse haben mich oft verwirrt.

Rupert war Autor einer langen Reihe von (wie ich finde großartigen) Büchern für Manager. Eines meiner liebsten war sein Werk „Führen durch das Wort“. Von der Aussage, dass es keiner „disziplinarischer Legitimation“ braucht, um Ideen umzusetzen, war ich überzeugt.

Kennen gelernt habe ich Rupert im „jungen Alter“ von 32 Jahren. Obwohl ich da schon zweifacher Vater war, war ich einer seiner jüngeren Schüler. Damals war ich entsetzt, wieviel WICHTIGES ich in den 20 Jahren meines Lebens, die ich an Schulen und Universitäten verbracht hatte, NICHT gelernt hatte.

Im Lauf der Jahre wurde Rupert mein Lehrer und später mein Freund. Er starb vor zwei Jahren und hat als letztes Werk ein Manuskript hinterlassen mit dem Titel:
Im Kerker des Selbstverständlichen. Ein Befreiungs­versuch.
Wolfgang Baldes hat dieses Manuskript entdeckt, lektoriert, viel Arbeit investiert und zum Buch gemacht. Auf der Seite Bücher von Rupert Lay steht es jetzt allen Menschen als digitale Datei zur Verfügung. Auf einer anderen Seite – der von Wolfgang Baldes – finden sich viel Interessantes zum Buch und weitere lesenswerte Texte von Rupert Lay (Mitschriften von Rupert’s Reden anläßlich diverser Veranstaltungen).

Weiter hatten Wolfgang und ich die Idee, ein Hörbuch zu produzieren, das dieses Buch vor allem für junge Hörer interessant und attraktiv machen soll. So haben wir das Buch mit dem Titel <em>„Im Kerker des Selbstverständlichen. Ein Befreiungs­versuch“ </em>- unterstützt von Freunden Rupert Lays – als von Christoph Hackenberg gesprochenes und vom Yonde-Verlag produziertes Hörbuch realisiert. Das Buch ist praktisch fertig gestellt, man kann die einzelnen Artikel schon hören. Die Qualitätskontrolle ist auch schon abgeschlossen (auch hier muss ich mich besonders bei Wolfgang Baldes für sein Engagement bedanken).

Aktuell werden die gefundenen Korrekturen eingepflegt und spätestens im Mai 2025 wird das Hörbuch im Internet auf allen Plattformen angeboten werden („überall wo es podcasts und Hörbücher gibt“), auf besonderen auch kostenfrei.

Für mich war Rupert Lay ein Mensch, der auch als „Management Trainer“ versucht hat, ethisches Handeln in die Wirtschaft und Gesellschaft einzubringen. Er selbst hat seine Beratungsarbeit zwar als Seelsorge bezeichnet, de fakto habe ich sein Seminare aber immer als sehr professionelle Trainings zur „persönlichen Weiterentwicklung“ empfunden.

So bin ich mal im ZDF von Wolfgang Herles befragt worden, ob ich die Verbindung von Anstand (redlichen Handeln) und Erfolg für möglich halten würde und habe da ganz spontan mit „JA“ geantwortet. Denn Redlichkeit erst ermöglicht den gemeinsamen Erfolg und gute Lösungen.

Rupert habe ich immer als den Nestor der Ethik in Wirtschaft und Ethik der nach dem Krieg neuen Bundesrepublik gesehen.

Heute stelle ich fest, dass sein wichtigstes Anliegen die Biophilie (Liebe zum Leben) war. Ich meine, dass ich dem Menschen Rupert erst gerecht werde, wenn ich ihn auch so positioniere.

Rupert gründete sein Biophilie-Prinzip auf Albert Schweitzer und seiner „Ehrfurcht vor dem Leben“ – so der Titel eines Sammelbands seiner Grundtexte – und auf Erich Fromms Werke „Die Kunst des Liebens“ oder „Haben oder Sein“. Die Biophilie bildet die entscheidende Grundlage dafür, dass die Gattung Mensch sich entwickeln konnte. Sie stellt damit, in der Logik von Darwin gesprochen, einen Selektionsvorteil der Evolution da.

So entstand die Idee, ein biophiles Lesebuch zu schaffen, das durch seine Geschichten vermittelt, wie Biophilie geschehen kann.

Rupert hat das Prinzip der Biophilie so definiert:
Handle und entscheide so, dass du durch dein Handeln und Entscheiden eigenes und fremdes Leben eher mehrst als minderst.

Dieses – ein wenig sperrige – Prinzip der Liebe zum Leben des Philosophen und Ethikers Rupert Lay (1929-2023) möchten wir in diesem Lesebuch durch „sprechende Texte“ zum Leben bringen. Und so zum Autor Rupert Lay und seinem letzten großen Werk hinführen und besonders für junge Menschen interessant machen.

Der Titel des Buchs
Im Kerker des Selbstverständlichen. Ein Befreiungs­versuch.
wurde von Rupert Lay persönlich festgelegt. Ich empfinde ihn als zu düster. Aus Respekt vor Rupert wollen wir diesen Titel nicht verändern, obwohl wir uns einen optimistischeren Titel gewünscht hätten.

Denn das Buch hat eine grundsätzlich sehr positive Botschaft. Ein Grund mehr für unser „biophiles Lesebuch“, das eine menschliche Botschaft auch für das Buch vom „Kerker“ senden soll.

Viel Freude beim Lesen!

VOM GLÜCKENDEM LEBEN
Ein biophiles Lesebuch.

(Die Texte wurden wesentlich von Wolfgang Baldes ausgewählt. Er bietet sie auf seiner Dropbox zum Lesen an).

Ich arbeite an zwei Beiträgen für diese Sammlung. Im Kopf sind sie (fast) fertig. Aber sie müssen noch auf Papier! Und da brauch ich noch ein wenig Zeit. Ich werde sie im IF-Blog  und im biophilen Lesebuch veröffentlichen.

RMD

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