… ist mal wieder abgewendet worden. Wohl in letzter Minute. Und so richtig hat sich ja auch keiner von der Drohung beeindrucken lassen. Nicht die Börse und nicht die Bürger. Die Wirtschaft sowieso nicht. Alle haben weiter „business as usual“ gemacht. Obwohl damit schon längst Schluss müsste.
Und alle sind froh, denn es wäre mit Sicherheit schlimmer geworden als damals bei der Krise von 2008. Jetzt kann ich mich zwar noch an 2008 erinnern. Von der Krise habe ich aber nichts mitbekommen. Die InterFace-Zahlen waren genauso gut (oder schlecht – es ist ja alles relativ) wie die Jahre davor und danach. Mir ging es gut und den meisten meiner deutschen Artgenossen auch. Wenn das Krise war, dann wünsche ich mir immer Krise.
Tatsächlich ist der „schlimme Gau“ aber nur verschoben worden. Wohl in den Februar 2014. Die roten Zahlen werden weiter wachsen und die neue Grenze erreichen. Und als Zyniker mit der Freude am Morbiden freue ich mich schon auf dieses Datum. Denn wie soll sich bis dahin etwas verändern? Wie soll die USA in nur 4 Monaten den notwendigen „Turnaround“ hinkriegen?
Aber vielleicht ist das ganze auch gar nicht so schlimm. Vielleicht, weil das ganze doch sehr virtuell ist. Wenn z.B. die USA in Syrien militärisch eingegriffen hätten, wäre das doch sehr teuer gekommen. Dies, obwohl das Militär ja zum Teil den Status von „Eh-da-Kosten“ hat. Am heutigen (Fast-)Pleitedatum hätte das aber auch nichts geändert.
Und zum anderen weil die mir noch plausibelste Begründung für den Gau mir ein wenig klinisch erscheint. Da habe ich gelesen:
Viele Fonds aller Art und jeden Zweckes hätten viel Geld in Forderungspapiere an die US-angelegt. Eine Zahlungsunfähigkeit der USA hätte so zur Folge, dass dann deren Kreditwürdigkeit von allen Rating-Agenturen von AAA runtergestuft werden würde. Jetzt dürften die diversen Fonds aber keine Nicht-AAA-Papiere in ihrem Portofolio haben und müssten diese dann verkaufen.
Ist das wirklich so? Wieso können die Fonds denn nicht einfach die Regeln ändern und die Papiere behalten? Die „Wissenschaft“ der VWL geht doch davon aus, dass ein Staat gar nicht pleite gehen kann.
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf den nächsten Februar. Und nehme mir als Ziel, an dem nächsten Tag der Zahlungsunfähigkeit beim Schifahren zu sein. Hoffe auf sonniges Wetter und werde dann den Finanz-Gau bzw. dessen Abwendugn bei einem Glas Weißbier aus einem Liegestuhl auf meinem Tablet beobachten.
RMD