Mein Boss hat gesagt, dass
sie gehört hätte, dass immer mehr Bahnmitarbeiter im Dienst von Passagieren angegriffen werden würden. Angeblich wäre der Maskenzwang die Ursache. Das würde sie verstehen.
Sie persönlich würde aber mehr stören, dass die Bahn auch bei guten Betriebsbedingungen oft nicht ordentlich funktionieren würde.
Und wenn Sie damals, wie sie noch Zug gefahren wäre, immer denselben Text – auch noch vom Band – gehört hätte
Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und bitten um Entschuldigung!
käme ihr das Kotzen. Die Herren bei der Bahn hätten wohl vergessen, dass für die meisten Reisenden der Ausfall eines Zuges „keine Unannehmlichkeit“ sondern ein intensiver Eingriff in die eigenen Pläne wäre. Und oft relevanten Schaden verursachen würde.
Da wäre ein Text besser wie
Ich weiß, dass die Verspätung für viele von Ihnen schwerwiegende Folgen hat (und eben keine Unannehmlichkeit ist). Deshalb entschuldige mich als Ihre Schaffnerin ganz persönlich aber auch im Namen unseres Vorstandes und Management als eigentliche Verursacher unserer nach lassenden Qualität!
Das aber bitte nicht vom Band!
Früher wäre sie im Zug gelegentlich ausgerastet. Das vermeide sie jetzt, in dem sie sich im Auto ihrem Chauffeur durch die Landschaft kutschieren lassen würde und von der Bahn verabschiedet hätte.
Anmerkung:
🙂 Meine Bossin ist sehr impulsiv. Und das Buch „senk ju vor trawelling (mit Deutscher Bahn)“ kennt sie nicht. Da muss man als Schaffner aufpassen.
Aber ernsthaft:
;-( Für mich ist die Deutsche Bahn eine gute Metapher für den Niedergang von Wirtschaft, Gesellschaft und System bei uns. Und Autofahren ist nicht die Lösung.
RMD