Ich habe viele Ängste. Mache mir um Tod und Teufel sorgen. Habe Angst um die Menschen, die mir nahe stehen. Bin in Sorge um das Unternehmen. Ob die Umsätze auch wirklich gelingen, die wir brauchen. Und fürchte so oft, etwas falsch zu machen oder falsch gemacht zu haben.
Dann frage ich mich, ob das nicht übertrieben ist. Ich bin doch gar nicht so furchtsam. Die meisten meiner Sorgen sind doch so eine Art von „Angst vor dem schwarzen Mann“. Und meine, dass ich mir viel zu viel Gedanken mache um das, was alles passieren könnte.
Aber dann stelle ich voller Verblüffung fest, dass andere Menschen meist noch mehr Ängste haben. Und manche unter diesen so richtig leiden.
Mein reichster Freund hat Existenzängste. Wenn ich ihn frage, für was er soviel Geld brauche, meint er, dass er js mal eine sehr komplexe Krankheit kriegen könnte und sich dann die bestmögliche medizinische Behandlung wünsche. Und die könne ja wirklich sehr teuer sein.
Der andere hat eine gute Rente und ein bezahltes Haus. Seine (jüngere) Ehefrau steht im Beamtenstand und weitere zusätzliche Altersabsicherungen sind vorhanden. Aber er hat Angst, was es finanziell bedeuten würde, wenn er ein Pflegefall werden würde. Mehr als vor dem „Pflegefall werden“ an sich.
Das Paar hat Kinder und lebt ständig in der Angst, einem der Kinder könnte etwas passieren. Die Mutter hat Angst, dass die Tochter „Dummheiten“ machen könne. Denn diese solle es unbedingt mal besser haben als sie es gehabt hatte…
Die Freundin kann nicht ohne Mobil-Telefon aus dem Haus gehen, weil sie dann Angst hat, dass ihr das Handy genau bei diesem Male für die Rettung ihres Lebens fehlen könnte …
Und so entdecke ich immer mehr Menschen, die der Mut verlassen und die die Angst verzagt gemacht hat. Die vor lauter Ängste die Entfaltung ihres Lebens in viele Dimensionen aufgeben und sich selbst völlig unnötig reduziert haben.
Und dann denke ich mir, dass doch all diese Ängste immer im Kopf statt finden. Und dass je besser es uns geht, desto mehr komische Ängste wir haben. Und je höher die Sicherheit um uns herum gestaltet ist, desto unsicherer wir uns fühlen.
Diesen möchte ich fast zu schreien:
Weg mit den Ängsten! Und her mit dem Mut!
Denn auch das Glück findet im Kopf statt. Und das gilt es zu mehren. Dann kommt noch mehr Mut. Und mit dem Mut die Freude. Und mit der Freude auch der Erfolg. Und nur so können die Ängste ein wenig weniger werden.
Mein fester Vorsatz:
In meinem Kopf die Freude gerade auch über die kleinen Dinge zu fördern und die Angst vor den vielen Möglichkeiten und potentiellen Risiken und Gefahren gar nicht erst entstehen zu lassen.
RMD
2 Antworten
Langeweile macht Angst, Roland. Dir fehlt der Kick.
Langeweile macht Angst ?
Sorglosigkeit macht Furcht, das empfinde ich beim Lesen der „Transparenz- und Angst – Enzyklika“. Irgendwer muß dem Roland immer bestimmte Zeitungsartikel aus der Morgenlektüre schnippeln.
Oder, nein, ich hab’s: Da klebt immer die Werbung drauf.