Ein Artikel in der SZ – Landkreis München – vom 24. Juni 2015 von Stefan Galler zeigt mal wieder, wie es um unsere Schulen mittlerweile so bestellt ist. Und welche Geisteshaltung wir haben, wenn es um das uns anvertraute Leben kleiner Menschen geht.
Warum? Hier der Hintergrund!
In der Riemerlinger Lehranstalt, Grundschule genannt, jetzt mit Ganztagesschulanteil, wurde es schon im vergangenen Schuljahr eng. So wurde das Mittagessen in das Schulhaus in Hohenbrunn an der Siegertsbrunner Straße ausgegliedert.
Riemerling liegt direkt an Ottobrunn, ist aber Teil der Gemeinde Hohenbrunn, die knapp drei Kilometer von Riemerling entfernt liegt.
Die beiden Schulen gehören zusammen. Für den Transfer der Kinder von Riemerling nach Hohenbrunn zum Mittagessen (genannt Mittagsbetreuung) wird ein Bus eingesetzt. Der Bus braucht für die Strecke einfach 20 Minuten, weil er Umwege fährt. Die S-Bahn schafft es in drei und mit dem Fahrrad sind es bei gemütlicher Fahrt keine 15 Minuten.
Was ist das für ein Land, in dem man junge Menschen, die noch Kinder dürfen sein und vor allem spielen sollten, in Ganztagesschulen presst und sie dann zum Mittagessen – über dessen Qualität ich hier nur mutmaßen kann – jeweils 20 Minuten in Bussen hin und zurück befördert?
Haben wir ein Recht so verantwortungslos mit der Zeit unserer Kinder umzugehen?
Der Elternbeirat der Grundschule in Riemerling hat eine Online-Petition gestartet. Unter www.change.org ist dieses Online-Bürgerbegehren zu finden, die Forderung lautet: „Wir möchten eine kind- und familiengerechte Mittagsbetreuung auch wieder in Riemerling!“
Dem würde ich mich anschließen. Nur – wir waren in unserer Volksschule ab Mittag in Freiheit und frischer Luft und konnten uns so von den schulischen Misshandlungen des Vormittages erholen. Also würde ich den Eltern empfehlen – vermeidet Ganztagesschulen. Und wenn Ihr meint, dass dies sein müsse, dann überprüft mal Euer eigenes Leben. Wahrscheinlich läuft da einiges falsch!
RMD
P.S.
In der Riemlinger Grundschule waren sechs meiner sieben Kinder. Am Anfang war das noch eine halbwegs humane Schule mit einem menschlichen Rektor, der sich als „gütiger Schülervater“ verstand. Mit einer neuen Rektorin – einer Möchtegern-Managerin – wurde es schlimmer und schlimmer. Das Motto war jetzt „Außen hui, innen Pfui“. Am Schluss – für mich vor 9 Jahren – war die Schule eine einzige Katastrophe.