Am Anfang der Krise drohten Banken unter zu gehen, weil sie Forderungen an Staaten hatten, die durch wertlose Sachwerte abgesichert waren. Darauf hin bürgten die Staaten für die Banken, bei denen sie Schulden hatten, mit neuem Geld. Dieses hatten sie sich durch die Aufnahme weiterer Schulden beschafft.
Man war in den Sumpf gefallen und drohte zu versinken. Da hat man sich am eigenen Schopf gepackt und versucht, sich so herauszuziehen. Das hat schon beim Baron Münchhausen (Till Eulenspiegel war natürlich falsch) nicht geklappt – und wird auch nicht bei den Staaten und ihren Banken funktionieren.
So zog es die Staaten weiter nach unten. Manche stecken jetzt ganz tief im Schlamm. Kurz vor dem Versinken dürfen sie sich jetzt an die Staaten klammern, die noch nicht so tief im Schlamm stecken und sich tapfer am eigenen Schopf gepackt haben.
Wie wird das wohl ausgehen?
Es besteht aber kein Grund zu Sorge. Es stecken ja nur die Staatshaushalte der EURO-Zone im Sumpf, nicht die Staaten und besonders nicht die Menschen in diesen Ländern. Denen geht es ja eigentlich überwiegend recht gut.
Sie müssten nur ein wenig angemessener leben, auf ihren „Schaufensterkapitalismus“ verzichten und ihre Güter gerechter verteilen.
Die kaputten Staatshaushalte sind heilbar – durch Geldentwertung oder Währungsreform. So war das immer und so wird das wohl auch in Zukunft sein.
Wenn jetzt einer sagt, das geht ja nicht mehr, da steht doch der EURO davor, dann kann ich nur sagen:
Mitgefangen, mitgehangen!
Und ist unsere Staatsverschuldung de facto nicht auch irreversibel?
RMD
P.S.
Das erste Bild zeigt die Bronze-Statue des Till Eulenspiegels vom Rathausplatz in Mölln. Die Aufnahme ist vom 28. Juli 2006, der Urheber ist Hans Weingartz.
Das zweite (nachträglich) eingeführte zeigt ein Portrait von Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen, dem Lügenbaron, von 1752, eingebunden in Wikipedia, der Urheber ist G. Bruckner.
2 Antworten
Dear Roland, I think you are getting confused between Till Eulenspiegel and Baron Münchhausen.
Also, the bank crisis started not with bad debts of states, but mainly with bad private mortgages in USA. When times got a bit harder, people could not pay the interest, but banks also could not get decent prices for the houses at auctions. Governments then guaranteed the banks that were too deep into this business. To some extent the state has thus profited. It bought in when bank shares were low, and they have partly recovered. Banks that avoided this problem have also profited.
The second phase of finance crisis came when some Euro states needed to refinance borrowings with which they had financed excessive deficits. Liquid banks saw the danger, and demanded unbearable interest rates. The original lenders were in great danger of bankruptcy due to states being unable to repay. Again states jumped in to save the banks, but now it was even more international, and the poor states had to be „saved“ too. Again, the rich states can make a profit, lending at slightly higher interest than they pay to borrow. But again there is some risk of the world finance system being destabilised into chaos.
Who wins and who loses in all this? Clearly instability is bad. Some can gain from it, but more people lose. The crises will surely lead to inflation. This is bad for investors who then get taxed for pseudo-profits. It is good for borrowers, whose debts gradually fade away. It is bad for long term investment, but encourages spending, which creates jobs (often fairly useless ones). It tends to reduce inequality, by levelling down.
The finance crisis is not yet over. Greece is in a mess due to living generally above its means. Ireland is in a mess because its banks lost huge sums. It remains to be seen whether the people in these countries will accept the cut-backs required to build for the future. Maybe Germany should help them more.
@Chris: Vielen Dank für den Hinweis. Natürlich habe ich den Lügenbaron und nicht den Till Eulenspiegel gemeint. Ändere ich gleich.
Das passiert, wenn man zu schnell ist.
Aber bei Lügenbaron muss ich schon wieder an die Politik und ihre Märchen denken. Das mit den Häusern in USA mag ja richtig sein. Aber die hatten zumindest noch einen Wert. Außerdem rede ich ja von den Staaten in der EURO-Zone und nicht den USA.
Die Sicherheiten der Hypo Real Estate scheinen aber weniger Einfamilienhäuser sondern mehr marode Autobahnbrücken und sonstige Verkehrsinfrastruktur zu sein (Ampelanlagen?). Die sind aber nichts wert, sondern kosten nur Strom und Wartung. Würdest Du Dir eine Ampelanlage kaufen?
Und dass die Deutschen immer helfen sollen, verstehe ich auch nicht. Die haben doch die meisten Schulden! Und stecken nur deshalb noch nicht so tief im Schlamm, weil sie am besten wie Baron von Münchhausen Lügengeschichten erzählen können. Aber in den Schuldenschlamm einsinken werden sie genauso, da hilft die schönste Hand am längsten Zopf nicht.