Als Retourkutsche auf den Kurswechsel der Bayerischen CSU fordert die Bundes-SPD, auch Bayern wieder in die Suche nach einem Standort für die „Endlagerung“ des Atommülls einzubeziehen.
Dabei habe ich Stimmen aus der Wissenschaft gehört, die sagen, dass es keinen Sinn macht, den Atommüll „endzulagern“.
Vielmehr sollte man auf Lagerstätten setzen, deren Sicherheit man für die nächsten 50 bis 100 Jahre, maximal 200 Jahre abschätzen bzw. garantieren könne. Und vor allem solle man den Müll so „zwischenlagern“, dass er rückholbar bleibe.
Das erscheinen mir sehr vernünftige Überlegungen. Denn erstens ist es realistischer, eine Sicherheit für 50 – 200 Jahre anzustreben als eine für Tausende bis Hunderttausende von Jahren. Und zweitens bleibt ja die Hoffnung, dass der technologische Fortschritt vielleicht doch Möglichkeiten findet, das für uns ewig strahlende Material entschärfen zu können, eventuell dabei sogar als Rohstoff zu nutzen.
Wenn das Zeug dagegen in großer Tiefe in Salzlauge (siehe Asse) in verrosteten Fässern vor sich hinbrodelt, dann hat man nicht „endgelagert“ sondern eine gefährliche Zeitbombe geschaffen.
Ich meine, dass so eine Endlagerung nur in einem menschenleeren Gebiet erfolgen dürfte. Das würde heißen, auf keinen Fall in Deutschland oder Europa, sondern irgendwo in unbewohnten Gegenden in der dritten Welt. Unserer pervertierten Welt von Hypertechnik und Großanlagen würde ich auch zutrauen, dass radioaktive Abfälle aufgelöst und in die Ozeane verschüttet werden. Beides wäre ein durchaus realistisches Scenario, wenn es mir auch egoistisch, unmoralisch und unethisch scheint.
Der beste Ausweg aus dieser Sackgasse ist so wahrscheinlich die reversible Zwischenlagerung mit Hoffen auf die Zukunft. Ich würde vorschlagen, die Reaktoren abzuschalten, in Zwischenlager umzuwandeln (der Rückbau ist sowieso nicht finanzierbar), diese Zwischenlager besser gegen Unfälle wie Flugzeugabstürze abzusichern (als die Reaktoren es heute sind) und vor allem halt keinen weiteren radioaktiven Müll mehr produzieren.
RMD
P.S.
Das Bild des Kernkraftwerks an der Isar wurde aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons eingebunden. ISAR I und II bei Ohu sind übrigens mit dem Fahrrad von München in gut 2 Stunden zu erreichen, der schnelle Rennradler wird es deutlich unter zwei Stunden schaffen.
Eine Antwort
Roland, these arguments are fairly convincing. Old salt mines are a dubious solution. Their presence establishes dryness for millions of years. But the same argument shows that they can rapidly become unstable if water does break in.
But there are some problems. Old power stations are regarded as ugly. This negative image will be strengthened if they become rubbish stores. Nobody will want to live within miles of one. They will remain as monuments to short sightedness. No politician will want to be associated with such a thing.
Also, I am sure they were not built to last 200 years. The concrete will start to crumble before then.
I too hope that science and technology will find solutions to the problems of the next 200 years. But if we add to these problems it may all become too much.
This may be plausible for Germany, but loses relevance when other countries still expand nuclear power. Can the French or Americans develop a better solution?