Es gibt kein zurück.

Heute morgen habe ich einen Tweet von Luisa Neubauer gefunden mit einem Link zu ihrem Artikel in der Taz. Luisa ist Aushängeschild der deutschsprachigen Friday4Future-Bewegung und fällt mir öfters durch zielführende Tweets und konstruktive Beiträge auf. Im aktuellen Artikel geht es ihr um Exnovation als Gegenpol zur Innovation. Der Artikel hat mir gefallen, sie schwankt zwischen Sorge und Hoffnung.
Hier meine Ergänzung zu Luisas schönem Artikel.

Ein Plädoyer für Exnovation

Ich zitiere den Tweet von Luisa:
Luisa Neubauer@Luisamneubauer
Habe über Innovation geschrieben, und das Gegenteil davon, Exnovation. Das Konzept kennt man nicht, denn man macht es nicht. Das sollte sich aber ändern – es würde einfach so viel leichter machen. Hier also, mein Exnovations-Plädoyer.

Der Link im Tweet führt zu einem Artikel in der TAZ. Der Artikel hat mich inspiriert.

Luisa Neubauer in taz FUTURZWEI:
“The Long Goodbye”

Sie schreibt dort (Auszug):
Wer „nach Corona“ Neues anfangen will, muss mit Altem aufhören. Aber wir können einfach nicht aufhören. Mit nichts. Deshalb wählen wir Weitermachen.

Exnovation, so wichtig wie Innovation oder Resilienz

Ihr Artikel ist ein Pladoyer für Exnovation. Ein Begriff, von dem ich heute an meinem 70igsten Geburtstag dank Luisa das erste Mal gehört habe. Der Begriff hat mir irgendwie bisher gefehlt, obwohl ich ihn für essentiell halte. Exnovation gilt als Gegenteil von Innovation und bedeutet die Abschaffung von Altem.

Jeder, der Jahrzehnte für ein Unternehmen gearbeitet hat weiß, wie wichtig Veränderung ist. Das Abschaffen des Alten ist wichtiger Teil von Veränderung. Denn immer wieder wird durch das “Alte” das Unternehmen beschädigt. Auch jenseits von Arbeit und Geschäft wird das Leben oft “durch das Alte” reduziert und gehemmt.

Exnovation ist nicht das Gegenteil von Innovation

Ich sehe Exnovation aber nicht als das Gegenteil von Innovation. Wir können nicht einfach die Dinge rückgängig machen. Innovation ist kreative Zerstörung. Des halb kann es – besonders beim Klimaschutz – keine einfache Exnovation geben.

Das liegt daran, dass der Mensch unseren Planeten jetzt schon seit Jahrtausenden “innovativ” bearbeitet – und zerstört hat. Und dies die letzten Jahrhunderte besonders krass. Und zurzeit beschleunigt er die Zerstörung weiter. Gegen besseres Wissen.

Innovation ist kreative Zerstörung

Durch seine Innovation hat dieser “homo sapiens” eine oft gedankenlose, ab und zu mutwillige Zerstörung bewirkt, die ein “zurück” nicht mehr ermöglicht. Ich wundere mich immer, wie man eine Gattung in der Biologie so völlig falsch und irreführend bezeichnen konnte.

So ist für mich Exnovation die große innovative Herausforderung. Die auch wieder viel zerstören muss. Diesmal sollte es aber nicht der Planet sein, die Zerstörung muss sich gegen unseren unsinnig Ressourcen vernichtenden Lebensstil richten, der einfach nicht mehr geht. Und unserem Körper inklusive unseren Gehirnen und Seelen auch nicht gut tut.

Ein Buch für Friday4Future

So wünsche ich der mutigen Louisa und ihren FreundInnen viel Erfolg auf ihrem Wege!

Ich hoffe demnächst ein Buch mit dem Titel “Gressthal” veröffentlichen zu können. Das Buch befindet sich zurzeit im Lektoriat. Danach möchte ich es zügig als Hörbuch veröffentlichen, Ich werde es dann der Louisa zu schicken.

Von einem berühmten Autor

Autor ist Professor Dr. Rudolf Bayer, der deutsche (!) Informatik-Professor, der unter anderem den b-tree und damit die Datenbank erfunden hat. Er schildert in Gressthal seine Kindheit und Jugend zum Ende des zweiten Weltkrieges.

Das Manuskript hat mich sehr bewegt, weil es ein wunderbarer Schnappschuss aus dem Anthropozän ist. Das unter anderem zeigt, warum es kein einfaches “zurück” in diese Zeit mehr geben kann.

RMD

Twitter

Eine Antwort

  1. Lieber Roland!
    Herzlichen Dank für Deine Gedanken, und Deinen Mut, diese wiederum öffentlich zu machen!
    Darin sehe ich vielleicht auch die besondere Verantwortung, die wir „Alten“ tragen! Immer wieder Vorbild zu sein, als vielfacher Vater, Unternehmer, und Freund!
    Ich wünsche Dir noch viele glückliche Jahre mit Deiner Familie und Freunden!
    Bleibt gsund!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Suche

Kategorien

Aktuelle Umfrage

Wie würden Sie die EURO-Krise meistern?

Ergebnisse anzeigen

Wird geladen ... Wird geladen ...
Vernetzung versus Hierarchie

Vernetzung versus Hierarchie

Wichtig fürs Überleben und den Frieden (Geschrieben 2014, überarbeitet 2024 in Griechenland)
"Management braucht Führungskräfte" von Peter Gruber

"Management braucht Führungskräfte" von Peter Gruber

Arbeiten mit Sinn - Arbeiten mit Ermutigung - Arbeiten mit Aufrichtigkeit.
SCHREIBHEMMUNG

SCHREIBHEMMUNG

Reden und Argumentieren ist sinnlos geworden, die Hilflosigkeit hat mich überwältigt.
SUCHE
Drücken Sie "Enter" zum Starten der Suche