Mein(e) Bossin hat gesagt, dass
immer, wenn sie im Spätherbst – wie jetzt – aus südlichen Gefilden zurück komme, die Überzeugung in ihr sich verstetigt, dass sie am falschen Ort wohnt. Gerade noch hätte sie im warmen Athen Party im Freien gemacht.
Hier – im Süden von Oberbayern ist es rau bis eisig. Nichts mehr mit Feiern im Freien. Und ihren vor Kälte zitternden Luxuskörper müsse sie jeden Abend vor dem Kamin wärmen.
Ein Problem wäre, dass sie in fast 600 Meter Meereshöhe wohne! Das wäre schon verdammt hoch!
In ihrem Garten würde sie gerne Kaffee anbauen. Das wäre dann „Hochlandkaffee“, denn ab 500 Meter Anbauhöhe dürfe man Kaffee mit diesem Prädikat versehen. Nur nach ihrem Wissen wachse bei uns nicht ein mal Kaffee. Also wirklich, es ist der falsche Wohnort.
Die Höhe hätte aber auch Vorteile. Denn selbst wenn alles Eis in Antarktis und Arktis schmelzen würde, würde der Meeresspiegel um weniger als 200 Meter steigen. So wäre sie auf der sicheren Seite. Und die Entfernung zum nächsten Hafen und vor allem zum Meer würde für sie viel kürzer werden.
Allerdings hätte sie Sorgen. Das schöne Oberbayern wäre vor der Erhöhung des Meeresspiegels sicher, aber nicht von dann kommenden Menschenflut. Und sie würde nur ungern ihre schöne Villa und ihren geliebten Garten mit Wasser-Flüchtlingen teilen.
Anmerkung:
Ich wohne in Neubiberg im Südosten von München nur 550 Meter hoch und glaube wie #MeinBoss, dass uns die Klimakatastrophe nicht ganz so direkt treffen wird, wie viele andere Menschen. In meiner Jugend wollte ich auch Auswandern, am liebsten in den Mittelmeerraum oder zumindest auf die schönere Seite der Alpen. Aber irgendwie hat es nicht geklappt. Jetzt bin ich hier sehr stark verwurzelt und es ist zu spät.
RMD