Am 7. Juni habe ich hier viele eher menschliche und allgemeine Fragen gestellt.
Und diese am 1. Oktober durch ein paar Thesen ergänzt, was denn „Mensch sein“ ausmacht.
Der aktuelle gesellschaftliche Konsens, wenn es denn noch einen gibt, wird mir immer unverständlicher.
Heute hier ein paar Fragen, die unsere „soziale Markt-Wirtschaft“ betreffen. Soweit es diese bei uns überhaupt noch erwünscht ist – denn schon länger existiert sie nur noch sehr eingeschränkt.
Die Wirtschaft ist für die Menschen da. Und nicht die Menschen für die Wirtschaft. Das gleiche muss auch für Unternehmen gelten. Diese sind auch für die Menschen da – und nicht die Menschen für die Unternehmen.
Die Definition:
Unternehmen sind soziale Systeme mit einem ökonomischen Zweck.
Der Zweck eines Unternehmens ist die Herstellung von Produkten und/oder das Generieren von Dienstleistung. Sie entwickeln Strukturen und organisieren sich. Unternehmen haben ihre Ordnung, die auch für die Menschen und nicht gegen die Menschen sein sollte.
Die Regel:
Gemeinwohl geht vor Maximierung des Profits!
In einer sozialen Markt-Wirtschaft müssen Unternehmen gemeinsam eine Gemeinwohl-Ökonomie realisieren. Einfluss über Lobbyismus zum eigenen Vorteil geht genauso nicht wie Externalität (die Externalisierung von Kosten). Das Prinzip „Gewinne werden privatisiert, die Verluste sozialisiert“ darf nicht gelten!
Und es stellen sich wieder Fragen:
- Warum dürfen Unternehmen Dinge anbieten, die keiner braucht? Und die Nachfrage danach künstlich herstellen?
- Warum haben Unternehmen aus Branchen wie Rüstung oder Genussmittel (Tabak) die mit Abstand besten Margen?
- Warum agieren Konzerne so oft kriminell?
- Warum werden kriminelle Unternehmen auch noch subventioniert und gesellschaftlich akzeptiert?
- Wie kann es sein, dass bei Unternehmen der „Gesundheitsbranche“ (Medizin, Pharmazie …) der Shareholder Value wichtiger ist als der Auftrag, Menschen gesund zu machen?
- Warum haben sich so viele Unternehmen (soziale Systeme mit ökonomischen Zweck) entpersonalisiert und systemisch verselbstständigt?
- Warum gibt es immer noch “disziplinarische” Vorgesetzte?
- Warum ist die Zeit nach wie vor das Maß für Arbeit.
- Warum stehen sogar bei High-Tech-Unternehmen “Stechuhren”?
- Warum sind Einkommen nicht transparent?
- Wieso braucht es „Human Resource Departments“?
- Warum verdienen Top-Manager oft das Zigfache ihrer Mitarbeitern?
- Für was braucht man Vertrieb, wenn man gute Produkte hat?
- Welche Aufgaben hat denn das Marketing außer zum Konsum zu manipulieren?
- Was sind das für Unternehmen, die mit Lobbyismus die Regeln zu ihren Gunsten verändern und so beliebig Schaden am Gemeinwohl verursachen?
- Warum ist die (unreflektierte) „Sorge um die Arbeitsplätze“ der Freibrief für den Erhalt sinnloser wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Strukturen und Umweltzerstörung?
- Warum gehen „Veränderung und Wandel“ genau dann schon gar nicht, wenn das wirtschaftliche Interessen bedroht?
- Warum werden bei solchen Dingen immer die wirtschaftlichen Risiken bedroht, die Chancen aber einfach ignoriert und weg diskutiert?
- Warum hat das Interesse der Shareholder immer Priorität vor den Bedürfnissen der anderen Stakeholder (Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten …)?
- Warum glauben so viele Menschen, dass Privatisierung das Allheilmittel für alle Probleme ist?
- Warum werden kommunale und/oder staatliche Unternehmen immer noch als Unternehmen zweiter Klasse belächelt, obwohl doch zum Beispiele viele Stadtwerke zeigen, dass sie ihr Geschäft sehr gut beherrschen.
- Was bringen „ethische“ Feigenblätter wie „CSR“ (Corporate Social Responsibilty) oder „BGM“ (Betriebsgesundheits-Management) für die Praxis?
- Warum versteht man nicht, dass Unternehmen als soziale Systeme eher biologischen Lebewesen ähnlich und keine Maschinen sind, bei denen durch Drehen an den richtigen Schrauben Umsatz und Gewinn beliebig gesteuert und gemehrt werden kann?
- Warum ist der Verbraucher zwar in der Theorie die „geschützte heilige Kuh“ nur in der Praxis das immer mehr „missachtete und gejagte Konsum-Vieh“?
- Wie kann es sein, dass der Shareholder Value immer noch das Maß aller Dinge ist?
- Warum geht es immer ausschließlich um Wachstum und Größe?
- Und viele Fragen mehr …
Eigentlich ist es klar, wie es sein sollte. Umso schlimmer, dass dies jeder weiß und es keinen interessiert. Vielleicht weil Geld die einzige Metrik ist, die etwas gilt und an die alle glauben.
Das oberste Grundrecht in der alternden BRD (Bundesrepublik Deutschland) ist nicht mehr die „Würde des Menschen“ sondern die „Wahrung des Besitzstandes“.
RMD
4 Antworten
1993? Ist das nicht ein Compaq iPaq auf deinem Schreibtisch? Ich wuerde das Foto daher auf nach 2000 datieren. Soweit ich mich erinnere hat jemand, der heute Vorstand ist, die Dinger damals zuerst zu IF mitgebracht.
Sah ich da noch so jung aus? Wenn ja, dann freue ich mich. Ich dachte das Photo wurde kurz nach dem Umzug der InterFace AG vom Ostbahnhof in München nach Unterhaching gemacht. War aber wohl ein Irrtum.
Der Laptop dürfte von FSC sein. Scheint mir aber auch jünger als von 93 zu sein … Aber Du meinst ja den Organizer. Das war noch deutlich vor der Zeit bevor es Smartphones gab. Und das ist auch schon wieder mehr als 10 Jahre her. Obwohl aus den Organizern ja gekreuzt mit dem Handy das Blackberry und dann das I-Phone ohne Tasten entstanden sind.
Habe übrigens mal im Internet eine tolle Sammlung von Organizer gefunden – sehr beeindruckend. Mein erster war übrigens einer von Texas Instruments – glaub TI 310 oder so. Weil es als Programmierer immer schwierig war Termine nicht zu verschwitzen und dann war ein Kalender gut, der mich angepiepst hat …
Tsss – der Roland wieder.
TELEPHONIEREN tut er.
Und war Anfang der 90er im BMW 325i unterwegs. Tut mir nicht leid, ich „petze“ gern.
Dabei ging es damals schon anders:
Ich hatte das gleiche Fahrzeug, aber als 325e („eta“), übrigens mein automobiler Allzeit-Liebling.
Der hatte als eines der ersten Fahrzeuge in Deutschland einen „kalifornienfesten“ Katalysator und eine lambdageregelte, luftmassengesteuerte Gemischaufbereitung.
Optimiert für niedrige Drehzahlen (Höchstleistung bei 450/min, max. Drehmoment bei 3.100/min), dazu passend ein großvolumiger Ansaugfächer und deutlich geringere Kolbenringvorspannung.
Damit kam man dann auch 1989 mit 9 Litern pro 100 Km aus – und unterbot schon damals alle aufgeweichten „Euro-Normen“.
Es war damals eine tolle Zeit. Da hat DFÜ richtig Spaß gemacht. SNA, Token Ring, ESCON. Und eine anständige Workstation war prohibitiv teuer, was der Effizienz der Software unglaublich guttat.