Am letzten Dienstag haben wir uns getroffen, Francis, Markus und ich. Treffpunkt war der Maibaum im Viktualienmarkt in München. Wir trinken gemeinsam ein bayerisches Bier. Francis ist nach langer Zeit mal wieder kurz in Deutschland und berichtet uns von den Dingen, die er in Vietnam erlebt aber auch erreicht hat.
Er berichtet von dem Haus für die durch Agent-Orange geschädigten Kinder. Über die vielen Jahre, die er dafür gearbeitet und geworben hat. Und das jetzt fertig ist.
Jetzt muss er planen, wie er den Betrieb sicher stellen kann. Er berichtet aber auch, wie Erfolg neidisch macht. Und wie privilegiert die Kinder sind, die er aufnehmen kann – und wie viel anderen er nicht helfen kann.
Er stellt uns auch seine neuen Ideen, Pläne und Projekte vor. Viele der Waisenkinder, die er in Vietnam versorgt, haben keine technischen Fertigkeiten.
Es gibt Kinder, die sind taubstumm und können auch nicht schreiben. Mit diesen Kindern ist es kaum möglich zu kommunizieren. So kann man ihnen auch keine anspruchsvollen Fertigkeiten beibringen.
Francis möchte für solche Kinder eine Art Bauernhof aufbauen. In Vietnam ist die Nachfrage nach Nahrungsmitteln groß.
Vieles wird zu 100 % importiert, obwohl es leicht im Land angebaut werden könnte. Francis überlegt sich, als nächstes Projekt so eine Art „Heilbauernhof“ aufzubauen. Mit Tieren und landwirtschaftlicher Produktion zum Beispiel von Spargel.
Das KnowHow könnte er aus Deutschland beziehen. Das benötigte Land würde ihm das Verteidigungsministerium verpachten. Er braucht nur eine Anschubfinanzierung und Maschinen für den Anbau und die zur Weiterverarbeitung.
Wenn die Maschinen alt sind, dann stört das nicht. Am liebsten sind ihm Maschinen, wie sie bei uns früher in handwerklichen Betrieben eingesetzt wurden.
Markus und ich sind beeindruckt, mit welcher Kraft Francis es immer wieder schafft, Hilfe durch Selbsthilfe zu generieren. Und werden ihm gerne weiterhelfen.
RMD
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