đ Das letzte Brandeins hat mich dazu gebracht, mal wieder Ăźber die Arbeit nachzudenken.
Mir fallen immer mehr Menschen auf, die immer mehr arbeiten. Das trotz aller ArbeitszeitverkĂźrzungen und Arbeitszeitgesetze.
Sogar in unserer Familie gibt es mittlerweile zwei Menschen, die mindestens 5 Tage die Woche im Schnitt mehr als 12 Stunden täglich arbeiten. Mein Sohn verlässt das Haus gemeinsam mit mir ziemlich frĂźh. Er kommt aber meistens erst heim, wenn ich mich schon zum Schlafen hingelegt habe. Und meine groĂe Tochter ist auch immer fĂźr ihren Arbeitgeber unterwegs.
Na gut, werden Sie sagen, das sind alles Berater oder Manager. Aber ich stelle fest, dass auch in normalen Jobs immer mehr gearbeitet wird. Manch einer stĂźrzt sich nach dem 9-Stundentag noch in einen 4-Stunden-Zweitjob. Und von den Menschen, die nach der Arbeit erst so richtig anfangen, ihr Haus zu bauen oder in ehrenamtlichen Ămtern zu wirken, will ich gar nicht reden.
Das ist nicht gut. Nicht, wenn ein Mensch in die Arbeit flieht, weil er sonst eine innere Leere empfindet. Noch weniger, wenn er soviel arbeiten muss, um seine Existenz zu erhalten. Oder das GlĂźck auf (unnĂśtigen) Konsum reduziert wird, der oft mehr schadet als nutzt.
Ein wesentlicher Teil der von uns geleisteten Arbeit ist Blindleistung. Schade darum.
Ich habe ein paar Freunde, die waren ihr Leben lang als Manager so stark beschäftigt, dass sie ihre eigenen Kinder nicht wahrgenommen haben. Wie die Kinder auĂer Haus waren, waren sie Ăźberrascht, das sie Kinder hatten. Ein paar haben das dann als GroĂvater bei ihren Enkeln wieder ausgeglichen. Ein guter Freund von mir hat aus emotionaler Bewegtheit sogar ein (sehr schĂśnes) Buch fĂźr seinen Enkel geschrieben.
Ich glaube, auch fĂźr das richtige MaĂ an Arbeit gilt „Weniger ist mehr“.
Auf Seminaren zur PersĂśnlichkeitsentwicklung hĂśrt man oft folgenden Satz:
Nur ein Mensch, der sich selbst liebt, kann andere lieben.
Diesen Satz kann man beliebig durch Austausch des Verbs variieren. Er verliert nie seine Gßltigkeit. Man nehme an Stelle von lieben zum Beispiel Gutes tun. Man kann auch schßtzen, verstehen, wertschätzen und manches mehr einsetzen.
Und der Satz gilt auch fĂźr Zeit haben.
Deswegen sollte jeder Mensch neben der Arbeit noch ein angemessenes StĂźck Zeit fĂźr sich selbst haben.
RMD
P.S.
Vor kurzem wurde in der SZ am Wochenende ein berßhmter Managers interviewt, der frßher selbst Unternehmer war. Auf die Frage nach dem Unterschied zwischen einem Unternehmer und Manager hat er geantwortet, dass ein Unternehmer weniger arbeiten dßrfe als ein Manager, weil beim Unternehmer der kreative Teil wichtiger wäre.
đ Was bin ich froh, dass ich mich als Unternehmer fĂźhle.
P.S.S
Auch zu diesem Thema gibt es eine schĂśne Geschichte in IF-Blog: Der Blumentopf
2 Antworten
Consider „Only one who eats himself can eat other people“. This falsifies an above statement.
Im Gegenteil: Nur wer Menschen essen kann (sich selbst) der kann andere Menschen essen đ