Mein(e) Boss(in) hat gesagt, dass
sie ja als Weltbürgerin immer Zivilcourage als wichtigere Tugend geschätzt hätte. In Deutschland und wohl auch Mitteleuropa hätte Gehorsam jedoch eine besondere Tradition. Er wäre so etwas typisch Preußisches.
Selbstverständlich mussten bis zum Ende des 19. Jahrhundert die Leibeigenen ihren Herren gehorchen. Nur wenigen gelang die Flucht und Stadtluft machte sie frei.
Dem Vater (individuell) und dem Vaterland (kollektiv) musste man bedingungslos Gehorsam leisten. Das machte den Genozid (Afrika Völkermord an den Herero und Nama 1904 – 1908, später den Holocaust) einfacher. Mit deutschem Gehorsam wurde auch der 1. und 2. Weltkrieg angezündet.
Das Grauen des 2. Weltkrieg hätte in den fünfziger Jahren die Hoffnung auf ein NIE WIEDER beschert. Aber denkste: Deutschland hätte ganz schnell wieder die Wehrpflicht eingeführt und aufgerüstet.
Und eine innovative Art von Gehorsam hätten die Deutschen in den Fünfzigern erfunden. Sie würde diesen mal als Wirtschaftswunder-Gehorsam bezeichnen. Da wurden die Menschen zum funktionierenden Wirtschaftswunder-Menschen gemacht. Ende der sechziger Jahren gab es zwar beachtlichen Widerstand, der aber nichts gebracht hätte.
Die neuen Formen des Compliance-, Gender-, Political-Correctness-, Prozess- und Management-Gehorsams, denen alle blind folgen. würden dagegen eher harmlos scheinen.
Anmerkung:
Sind sie das wirklich?
RMD