Gressthal – Projekttagebuch (III)

Ich habe ein Buch (Gressthal) gefunden, das nur fünfmal gedruckt wurde. Ich möchte es (erfolgreich) veröffentlichen. Das ist ein unternehmerisches Projekt. Den Weg dieses Projekts werde ich „live“ hier im Blog beschreiben. So führe ich ein Projekttagebuch, in dem ich alles, was ich so plane, mache und auf meinem Wege erlebe, berichten werde.
Heute geht es weiter mit:

Kapitel III: Veröffentlichung als Hörbuch

Heute setze ich mein Projekttagebuch fort. Bisher habe ich von der Grundidee (im Gressthal – Projekttagebuch) und meinen ersten Schritten berichtet (in Kapitel II: Vorwort und Interview). Heute möchte ich den aktuellen Status erzählen und die weiteren Schritte skizzieren.

Oft hilft das Glück. Das war auch bei mir so und hat mich an eine alte Geschichte erinnert.

Anselm Bilgri hat Recht

Auf einer Veranstaltung habe ich Anselm Bilgri getroffen. Nicht nur, weil er in Unterhaching geboren ist und ja mal der Prior des Klosters Andechs war, hatten wir einen guten Draht. In Andechs führte er die ca. 200 Mitarbeiter des Wirtschaftsbetriebes recht erfolgreich und war ein beliebter Gesprächspartner für Presse und Fernsehen. Nach seinem Ordensaustritt wirkte er als Berater und gründet seine Akademie der Muße.

Wie braucht ein Startup für seinen Erfolg?

Dieser erfahrene und kluge Mensch formulierte in der Diskussion, wovon der Erfolg Start-ups abhänge, das wichtigste wohl wäre, dass die Gründer die richtigen Freunde haben müsse. Eine zuerst mal schwierige These. Ich nannte da ganz andere Dinge. Aber er hat Recht – ohne Freunde, die einem da helfen, wo man alleine nicht weiterkommt – geht es auch bei Gründern nicht. Und so sollten auch Gründer sich vor allem überlegen, welche ihrer Freunde sie stark machen.

Juhu – es wird ein Hörbuch

Kurz, aufgrund lustiger Zufällig kam ich in Kontakt mit einem Gründer, der schon vor mehreren Jahren ein Streaming-Unternehmen gegründet hat. Das man auch als Hörbuch-Verlag bezeichnen kann. So eine Art Netflix im Audio-Bereich. Und dieses Unternehmen forderte eine Reihe von Jahren viel Einsatz, bis es richtig erfolgreich wurde.

Da ich den Gründer von früher kannte, kam ein schöner Kontakt zustande. Das Unternehmen überzeugte mich, die Interaktion war konstruktiv und zielstrebig. So wie das oft mit jungen Gründern ist, die mit großer Klarheit ihre Ziele verfolgen. Und dem Gründer schienen meine Ideen auch zu gefallen.

Ja – und so ist das Hörbuch GRESSTHAL jetzt in Produktion und soll im März in den virtuellen Regalen der iTunes und Audibles dieser Welt stehen. Und wird über gutes Internet-Marketing automatisch den richtigen Leuten individuell zum Lesen angeboten werden.

Greßthal in Wikipedia

Das Hörbuch passt gut zum Inhalt. Denn in Gressthal berichtet ein erfahrener Mensch sehr persönlich aus der Distanz des Alters von seiner Jugend in einer ganz anderen Zeit. Die Veröffentlichung ist ein großer Schritt, der für das Projekt Mut macht.

Nach dem Erfolg ist vor der nächsten Herausforderung

So ein von SEO und ähnlichen Techniken gesteuerter Internet-Vertrieb mit großen Kunden und Partnern ist so etwas wie ein Dieselmotor. Ist er mal gestartet, denn bullert er so richtig los. Aber zuerst muss der Motor gestartet werden. Dafür braucht man einen Anlasser. Dieser soll sozusagen den Stein ins Rollen bringen. Das geht am Besten, wenn man ein paar Menschen für das Hörbuch gewinnen kann, die als Muliplikatoren bereit sind, das Buch in ihrem Netzwerk weiterzuempfehlen.

Als Basis für den Kaltstart brauche ich eine Website. Die soll über den Autor informieren, unsere Intension für die Veröffentlichung beschreibt, wichtige Metaphern und die vielen schönen Bilder (es ist ja ein Hörbuch) zeigen. Diese Website ist kein Hexenwerk, ein domain-Name, der sofort die Verbindung zum Hörbuch schafft und eine einfache wordpress-Installation würden genügen.

Vielleicht braucht es ein paar Podcasts, die das Buch befeuern. Als Lese- oder besser Hörbeispiele und um meine Intention verständlich zu machen. Das würde schon helfen. Aber es geht noch mehr.

Deutsch ist keine Weltsprache

Ein Hörbuch lebt in einer Welt, in der auch Aussenseiter-Bücher erfolgreich verkauft werden. Das Prinzip heißt „Kleinvieh macht auch Mist“ und die Kosten sind gering, so lohnen sich auch Inhalte, die nicht das Zeug zum blockbuster haben.

Die deutsche Kundschaft ist beschränkt. Ich nehme an, dass die deutschsprachiger potentieller Leser höchstens Zahl 100 Millionen. Das wäre eine positive Annahme von 0,1 Milliarden Kunden. Das geht schon, wäre es doch mehr als das 5-Fache der griechisch-sprachigen Leser.

Menschen, die chinesisch, englisch oder spanisch sprechen, zählt man jedoch in Milliarden. Und das Internet ist in diesen Welten vielleicht noch effektiver als bei uns. Zehnmal soviel Chinesen wie Deutsche – bedeutet das zehn mal soviel Leser? Von meinen China-Besuchen weiß ich, dass die Chinesen nicht nur am FC Bayern München sondern allgemein am Leben in Deutschland und seiner Kultur stark interessiert sind. Das könnte man doch ausprobieren!

Der neue Markt für deutsche Hörbücher?

Eine chinesische Testleserin

Also habe ich eine chinesische Freundin gebeten, das Buch zu lesen. Sie kennt die chinesische Kultur und Gesellschaft und kann sehr gut deutsch, ist also eine gute Testleserin. Ich bin neugierig, wie sie das Buch bewerten wird. Und suche aktuell nach englischen und spanisch sprechenden Testlesern. Und dann könnte das Greßthal-Abenteuer weiter gehen. Ich darf ein wenig träumen.

Ein schöner Ausblick

Ich freue mich an meinem Projekt Gressthal. Es eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Es gibt so viele wichtige Inhalte, die ich gerne vielen Menschen zugänglich machen würde. Wieviel Theaterstücke haben mich begeistert (und meine Freunde, denen ich sie empfohlen habe), die nur wenigen Theaterbesuchern vergönnt waren. Aus all denen könnte man tolle Hörbücher machen. Und da Theater in Deutschland derzeit keinen guten Stand hat, müssen wir die für Theater so wichtige Präsenzkultur ersetzen und ergänzen, um die Theaterkultur zu bewahren.

Das Logo des Torturmtheaters zu Sommerhausen

Und wieviel tolle Videos und Texte des Ronneburger Kreises lagern in meinen Archiven? Hier ein Beispiel:

https://youtu.be/haiSafzNZ-g
Rupert Lay im Ronneburger Kreis – Die Ängste der Manager – 2001

RMD

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