Korona in der Presse

In den letzten Tagen sind mir drei Artikel (in der Welt, in BR24 und der NZZ) zugesandt worden, die ich hier gerne teilen möchte.

Gestern hat mir ein Freund einen Artikel zu Korona aus der Welt empfohlen. Jetzt ist die Welt nicht unbedingt mein Lieblingsblatt, aber in diesem Artikel finden wir doch ein paar bemerkenswerte Gedanken.


Wir dürfen die Vernunft nicht dem Virus ueberlassen.

Ich zitiere einen Schlüsselabsatz aus diesem Artikel.

Man könnte sagen, in Asien werden Epidemien nicht nur durch Virologen oder Epidemiologen, sondern vor allem durch Informatiker und Big-Data-Spezialisten bekämpft. Ein Paradigmenwechsel, der in Europa noch nicht wahrgenommen wird. Big Data rettet Menschenleben, würden die Apologeten der digitalen Überwachung ausrufen.

Allgemein weckt der Artikel den Gedanken, dass die nicht-asiatische Welt „bei der Bekämpfung von Korona“ so ziemlich alles falsch macht, was man falsch machen kann. Und in den letzten Jahren ziemlich dreist China wegen seines kollektiven Gesellschaftsmodell beschimpft und zum Teil erpresst hat.


Heute beim Frühstück schaue ich mir auf dem Mobiltelefon in BR24 die Nachrichten an. Und da kommt der nächste Schock. Ein Artikel erklärt mir, dass Isolation dem Immunsystem gar nicht gut tut.


Corona-Pandemie: Was Isolation mit dem Immunsystem macht.

In diesem Artikel wird beschrieben, wie in Isolation das Immunsystem unter Stress gerät. Ein Zitat hierzu:

Je länger die Isolation andauert, desto ausgeprägter sind die Allergien dann auch. Überraschend dabei: Diese Allergien brechen nicht etwa während der Isolation aus, sondern erst, wenn man wieder zurück ist. Das konnte Alexander Choukèr sowohl bei den Überwinterern als auch bei den Astronauten beobachten.

Daraus könnte der misstrauische Korona-Beobachter schließen, dass wir mit unserer Isolations-Strategie stetig unser Immunsystem schwächen. Und dicker (fetter) dürfte das Volk in Isolation auch werden. Beides ist eine schlechte Voraussetzung in einer Situation, wo uns alte und neue Viren und zahlreiche Bakterienstämme (darunter auch gegen Antibiotikum restistente) angreifen.


Es geht weiter mit der NZZ. In der Ausgabe vom 13. März 2020 stand ein Gastkommentar der renommierten Ökonomen Margit Osterloh und Bruno S. Frey zum Umgang mit der Corona-Pandemie. Auf diesen hat mich ein Freund schon vor ein paar Tagen hingewiesen.

Man findet den Artikel und einen Kommentar dazu hier. Und auch dazu ein Zitat aus dem Artikel der NZZ:

In Italien gab es 631 Tote durch das Coronavirus (Stand 11. 3. 20). Das ist schlimm. Aber im Winter 2016/2017 wurden nicht weniger als 25 000 Grippetote registriert, davon 19 400 im Alter von über 65 Jahren. Warum wurden damals die Landesgrenzen nicht geschlossen? In der Schweiz gibt es bis jetzt 4 Tote durch das Coronavirus (Stand 11. 3. 20). Im Jahr 2017 gab es 800 bis 1000 der Grippe zugeschriebene Todesfälle. Warum wurden damals Grossveranstaltungen, Konzerte und Gottesdienste nicht abgesagt?

Spannend zu lesen.


Selfie in Greece.

Langsam bekomme auch ich Angst, weniger vor dem Virus sondern vor den Folgen der Bekämpfung desselbigen.

Die Parole „Gesundheit geht vor“ wird halt immer wieder anders angewendet. Diese Parole ist aber ein rethorisch-moralischer Trick. Die Aussage wird zur Moral, weil viele von uns irrsinnig Angst vor dem eigentlich eher harmlosen Virus haben: „Wir wollen auf keinen Fall an dem Virus sterben“. Die Moral gilt dann für allem von Dritte. Um glaubwürdig zu sein halten wir uns selber auch scheinheilig dran.

Nur gilt diese Parole „Gesundheit geht vor“ nicht, wenn es um das sinnlose Verbrennen von Kohle zur Stromerzeugung, um die Reinhaltung der Luft von Schadstoffen wie Feinstaub, das Sauberhalten des Wassers (Gülle-Verordnung), die Aufzucht von Schlachttieren mit Antibiotika, die Bakterien resistent machen … und weitere solche Dinge geht.

Die Parole „Gesundheit geht vor“ gilt auch nicht, wenn Flüchtlinge  in den Meeren ertrinken oder in Lagern leiden und sterben. Weil die ja selber schuld sind!?

Und besonders gilt die „Gesundheit geht vor“ nicht, wenn es um das Auto und die Rüstungswirtschaft geht. Die wenigen 100 Toten pro Jahr auf den Autobahnen werden damit gerechtfertigt, dass ja die Toten auf den Landstraßen deutlich mehr wären!? Und dass wir abhängig von unserer Autoindustrie sind, die uns das tägliche Brot gibt. Weil: „Man beißt nicht die Hand, die einen füttert.“

Und heute opfern wir unseren Brotgeber ganz locker vom hocker wie naive Sektenmitglieder auf dem Altar der „Korona-Gesundheit“. Mir soll es recht sein, obwohl das Sterben der Automobil-Industrie auch mich massiv betrifft.

Waffen herzustellen und unsere Soldaten in fremden Ländern einzusetzen, ist auch viel wichtiger als die „Gesundheit“. Weil wir ja als mächtiger und  reicher Staat eine globale (und auch moralische !) Verpflichtung haben, in der Welt mitzumischen. Da kann kein „Gesundheit geht vor“ mehr gelten.

Hahaha!

Mir scheint, dass die Regel „Gesundheit vor Wirtschaft“ ausschließlich für die Korona-Krise geht.

RMD

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