VIVA LAST GENERATION! VIVA LAST GENERATION! VIVA LAST GENERATION! VIVA LAST GENER
Ein Plädoyer für den Widerstand.
Wir leben im Anthropozän. Wir wissen, dass es so NICHT weiter geht.
Nur: Es passiert nichts. Und wenn, dann eindimensional und wirkungslos. Politisch wie gesellschaftlich sehen wir ein großes Schauspiel „Alibi-Hektik ohne Wirkung“.
Wir konzentrieren uns zum Beispiel auf das Klima. Aber machen nichts gegen die Vermüllung der Welt nicht nur durch Mikro- oder Makro-Plastik. Gegen die Bodenversiegelung. Gegen die Zerstörung der Meere und Wasservorräte …
Beim Klima konzentrieren wir uns dann aufs Heizen. Und zerfleischen uns bei der Diskussion über Wärmepumpen. Mit denkbar zweifelhaften Argumenten. Aber an Klimaanlagen z.B. denken wir gar nicht.
Wie auch nicht an Sparen mit niedrige Temperaturen und warme Pullis denken wir nicht. Brauchen wir wirklich immer (24×365) prompt das heisse Wasser an jedem Wasserhahn im Hause? Wie wir auch nicht an vernünftig dimensionierten Wohnraum oder anderen sinnvollen Verzicht denken!
Wir wollen halt auch im Winter von der wärmegepumpten Villa ins (elektrisch) vorgeheizte Auto steigen, um am Sonntag Morgen beim Bäcker unsere Semmeln im kurzen T-Shirt holen zu können. Und da auch gleich noch eine Dose red bull mitzunehmen, um wach werden.
Und geben uns der Illusion hin, dass wir die Probleme mit Technik und ohne wesentliche Veränderungen an unserer Art zu leben, lösen können. Nur: Unsere Kultur zu adaptieren und dabei den Einsatz von Tugenden zu integrieren, das wollen wir nicht ums verrecken!
Für mich ist das Autofahren der beste Beispiel. Da wird der Verbrennungsmotor einfach verbannt. Und der elektrische Antrieb als die Lösung verkündet. Aber ein Auto ist ein Auto, das wird aufwändig produziert, braucht Platz und muss mit viel Technik alimentiert werden, ganz gleich ob mit Benzin, Diesel, eFuel, Wasserstoff oder direkt mit Strom betrieben. Am Schluß muss es dann auch noch entsorgt werden. Und seine Lebenszeit über ist es der Platzfresser, auch wenn es nur rumsteht.
So wird das in Zukunft nicht funktionieren. Aber über die kulturelle Veränderung eines „weg vom Autos“ wird nicht einmal nachgedacht, obwohl dies eine wunderschöne Alternative ist. Zumindest merkt man das, wenn man das Benutzen von Autos verweigert, wie ich das jetzt schon seit ein paar Jahren mache. Meine Entscheidung, nicht mehr aktiv Auto zu fahren und dies auch passiv (mit wirklich einer einzigen Ausnahme), hat sich als eine der besten meines Lebens herausgestellt.
Und so strampeln wir gesellschaftlich wie die Spinne im Netz herum, tauschen privat und in der Politik beliebig und sinnlos Argumente aus und tischen uns und allen anderen Lügen auf, nur um den Gedanken von Veränderung nicht an uns ran zu lassen.
Fakt scheint zu sein, dass das ganze politische Gehampel und die Flut von Gesetzen der letzen Jahrzehnte nichts bewirkt haben:
Der Kultstatus des Autos wird weiter zementiert, aktuell wird mehr geflogen als jemals zuvor in der Geschichte der Welt. Mit der Produktion von Autos legt China erst jetzt richtig los . Boeing und Airbus haben die Auftragsbücher so voll wie noch nie in ihren Firmengeschichten. In einem alten Land in Europa, das nur noch von seiner Vergangenheit lebt und industriell wohl vor dem Abgrund steht, schafft man es nicht einmal, ein Tempolimit einzuführen.
Nebenher wird wieder aufgerüstet und Kriege werden wieder akzeptiert.
Politisch konzentrieren wir uns auf die Klimakatastrophe. Und erreichen sogar bei diesem einfachen und eindimensionalen Ziel NICHTS! Wie sollten wir auch, wenn wir immer mehr fliegen, Auto fahren und Krieg führen wollen.
So geht der Wahnsinn weiter! Und dann regen sich die Urlauber an den Flughafen auf, wenn 50 Flüge aufgrund von „Klimaaktivisten“ ausfallen: „Die dürfen zwar protestieren, aber bitte nicht so, dass es uns trifft!“
Ich habe mehr als Verständnis und großen Respekt für die Menschen, die sich so verantwortet Sorgen machen und uns aus unserer Lethargie heraus reißen wollen!
ATION! VIVA LAST GENERATION! VIVA LAST GENERATION! VIVA LAST GENERATION! VIVA LAS
2 Antworten
Lieber Roland, sehr treffend ausgedrückt.
Ich teile Deine Meinung und unterstütze jede friedliche Proteste auch wenn es für einige Menschen unbequem ist,.
Ich will nicht mehr geliebt werden, ich will verstanden werden. Das ist was Du hier geschrieben hast. Bravo.
Diese wunderbare Planet Erde hat diese ignorante Zerstörung und Ausbeutung von Menschen nicht verdient.
Die Zukunft ist jetzt zu handeln.
Weiter so mein Freund.
Jolly Kunjappu
Lieber Roland,
ich bin da ganz auf Deiner Seite!
Nach dem Lesen Deiner „Quo Vadis – Demokratie?“ Replik habe ich Lust, auch polemisch zu werden.
Sehe ich doch – nur als klitzekleines Beispiel – regelmässig die (mittlerweile 3-Tonner) SUVs, die sich zum Bäcker drängeln, nur um ein paar hundert Gramm Brot zu kaufen. Hoffentlich bricht deren Achse nicht, sonst hätten wir womöglich noch einen Stau mehr und den können wir in unserem Baustellen-geplagten Land nun wirklich nicht gebrauchen 😉
Liebe Grüße, Friedi