Ab 1. Januar 2015 bin ich nicht mehr operativ bei der InterFace AG tätig. Mein „Neues Leben“ hat begonnen. Die letzten Wochen habe ich es strukturiert. Jetzt weiß ich, was ich machen will und werde. Vielleicht gelingt es mir in meinem letzten Lebensabschnitt noch etwas zu bewirken.
Ich denke immer noch wie ein Programmierer und Software-Architekt. So habe ich meine Zukunft in drei Säulen gegliedert:
Private Welt, Persönliche Aktivitäten und Zentrale Projekte.
Private Welt (Säule I)
Von meinem „arbeitslosen“ Einkommen kann ich leben. Ein schönes Leben bedeutet für mich gemeinsam mit Barbara die Zeit zu genießen. Dazu gehört das Heranwachsen unserer Enkel zu erleben und mit dem Fahrrad durch die vielen schönen Gegenden unserer Welt zu reisen. So geht es Ende Februar für zwei Wochen nach Kuba zum ganz privaten Radeln, weitere Touren in Österreich/Südtirol, Frankreich und Tschechien sind angedacht.
Natürlich liegt mir IF-Blog.de ganz besonders am Herzen. Weiter ist mir wichtig, mit meinen vielen Freunden aktiv in Verbindung zu bleiben und mein soziales Leben eher zu mehren denn zu mindern. Hier steht auch schon einiges an wie im Februar ein spannendes Treffen auf Sylt.
Mir wichtige Dingen wie Lesen, Schwimmen und Schach möchte ich ins „Tägliche Leben“ integrieren. Ansonsten will ich Stress minimieren und dennoch aktiv bleiben. Und immer weiter lernen.
Und so komme ich zu meiner zweiten Säule, zu meinen konkreten persönlichen Aktivitäten.
Persönliche Aktivitäten (Säule II)
Einen hohen Stellenwert hat für mich meine Rolle als Mentor, sowohl für junge Menschen aber auch Teams wie z.B. Start-ups. Da bin ich gut unterwegs. Das schöne beim Erfahrung teilen ist, dass ich selber dabei auch sehr viel lerne und kreativ angeregt werde. Das geht mir besonders so im Dialog mit den jungen Menschen wie mit „meinen“ Start-ups.
Aber auch „offiziell“ bin ich in Sachen „Unternehmensgründung“ unterwegs, z.B. als Jury-Mitglied von Business Wettbewerben. Auch das ist für mich wichtig, weil diese Arbeit eine spannende Quelle neuen Wissens ist. Gelegentlich bin ich in „besonderer Mission“ unterwegs, um z.B. Partner für junge Unternehmen zu finden. Dazu pflege ich auch in besonderem Maße meine „Asia-Connection“.
Weiter gehört in diese Säule die InterFace AG. An diesem Unternehmen verfüge ich gemeinsam mit Barbara über die Mehrheit. Unsere Beteiligung an der InterFace AG ist so ein wesentlicher Teil unseres Vermögens. Obwohl ich mich operativ da total zurück ziehe, möchte ich dem Unternehmen treu bleiben und es bewahren. So unterstütze ich es bis auf weiteres als Aufsichtsrat.
Und ansonsten versuche ich mit den vielen guten Typen, die ich kenne, in Verbindung zu bleiben und meine Netzwerke zu pflegen. Da habe ich viel Gelegenheit wie z.B. bei ISARNETZ, der Münchner Webwoche, im Umfeld von Open Source-Projekten oder beim PM-Camp. Diese freien Bewegungen sind mir ganz wichtig und fällt bei mir unter „private Aktivität“.
Zentrale Projekte (Säule III)
Ein bisschen Geschäft möchte ich auch noch machen, dies allerdings immer auf Basis einer gesellschaftlichen Motivation und im Sinne von Gemeinwohl-Ökonomie.
Für solche dann auch wieder operativen Aktivitäten, die ja vielleicht auch größere Dimensionen annehmen können, werde ich die IF-AGORA als Plattform nutzen. Grundsätzlich hat die IF-AGORA kein kaufmännisches Gewinnziel. Die Agora wird ein „non profit“-Unternehmen sein, dass die Überschüsse akkumuliert. Nachfolger versuche ich möglichst früh einzubinden, weil ich mich selber hier wenn möglich nur noch 3 – 5 Jahre betätigen will.
Ich möchte aber nur Aktivitäten angehen, die einen Überschuss ermöglichen. Und allen, die für uns arbeiten fair für ihren Einsatz entlohnen. Die Plattform selber soll auf Basis solcher Überschüsse immer stärker werden, um sich für größere Herausforderungen zu qualifizieren. So werden alle Projekte und Aktivitäten der IF-Agora transparent offengelegt, Partner sind erwünscht.
Bei den zentralen Projekten habe ich mir konkret drei Aufgaben vorgenommen – aktive Mobilität, demokratisches Unternehmen (Arbeitstitel) und Frieden, die ich seriell angehe.
Aktive Mobilität #AktMob & #AktMobCmp
Als erstes treibe ich das Projekt „Aktive Mobilität“ voran. Als Abkürzung für Aktive Mobilität habe ich #AktMob gewählt und international (für die Zukunft) #actmob (active mobility). Das ist schon gestartet und entwickelt sich sehr schön. Neben vielen anderen ist Eberhard Huber hier ein wesentlicher Partner.
Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass wir gerade im Verkehr entscheidend umdenken und diesem neuen Denken folgend handeln müssen. Der individuelle motorisierte Verkehr ist für mich am Ende, auch Elektromobilität ist hier keine, wenn dann nur eine sehr eingeschränkte Lösung.
Die aktive Mobilität (Fortbewegen zumindest wesentlich durch die eigene Körperkraft) muss in Zukunft einen möglichst großen Teil dieser Mobilität übernehmen, wie auch die Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel drastisch verändert und verbessert werden muss. Dafür gibt es beliebig viele Gründe auf verschiedenen Ebenen.
Als Teil von #AktMob möchte ich gemeinsam mit vielen Gleichgesinnten barcamps (#AktMobCmp) und ähnliche Veranstaltungen durchführen. PM-Camp ist ein gutes Muster für #AktMobCmp. Bei der Mitarbeit bei PM-Camp habe ich viel gelernt, das ich für #AktMobCmp einsetzen möchte.
Ziel ist vor allem, das Thema „Aktive Mobilität“ an sich voranzubringen (1). Die Vernetzung von Protagonisten und Nutzern ist ein wichtiges Anliegen (2). Das Bauen von Brücken zwischen den vielen Verbänden, administrativen Instanzen, Lobbyisten, Vereinen, Institutionen und den zahlreichen communities, die auch dazugehören, ist ein weiteres Ziel (3). Denn letzten Endes bestimmen diese alle gemeinsam auch bei der Mobilität die Maßnahmen der Politik.
Mit dem Projekt #Aktmob bin ich schon weit. Die organisatorische Basis sollte in diesem Quartal abgeschlossen sein, das weitere Vorgehen ist dann Routine. Jetzt geht es um das Finden vieler Unterstützer und Mitmacher.
„Demokratisches Unternehmen“
Hier möchte ich mit einem Kreis ausgewählter Freunden an der Verbesserung von Arbeitswelt in Unternehmen wirken. Ich habe als Arbeitstitel für das Projekt mal den Titel eines neuen Buches eines guten Freundes – Dr. Andreas Zeuch – gewählt.
Als Themen und Stichworte würde ich hier nennen:
Anitfragilität • angstfreie Räume • Arbeit • Augenhöhe • Entscheiden • Erfahrung • Führen • Geisteshaltung • Gemeinwohl-Ökonomie • Intuition • Management • Organisation • Steuerung • Wirtschaft und Gesellschaft • Gemeinwohl-Ökonomie • Unternehmen als Netzwerk und nicht als Hierarchie • Werte • Wissen …
alles im Kontext von Unternehmen und Institutionen
Ich meine dieses Projekt muss bis in die Bildung gehen. Endziel ist also eine Uni 🙂
Hier gibt es noch kein klares Konzept. Anfangen möchte ich gerne mit Veranstaltungen in einem sehr kreativen und interaktivem Format (face2face kombiniert mit zeitgemäßer Web-Technologie). Diese Veranstaltungen sollen nicht billig aber ihr Geld wert sein. Auch hier meine ich sollten wir es schaffen, die Protagonisten gerecht zu entlohnen.
Als Vision könnte ich mir hier eine Art „I-University“ inklusive Moocs etc. vorstellen – streng fokussiert auf das beschriebene Thema.
Ich kann mir hier eine Reihe toller Partner vorstellen, mit denen ich gemeinsam das Konzept für „Demokratische Unternehmen“ Euch im II. und III. Quartal erstellen möchte. Diese werde ich als nächste ansprechen.
„Projekt Frieden“
Das ist meine persönliche Utopie – ein wenig zum Frieden für uns und auf dieser Welt beitragen zu könne. Dieses Projekt würde ich im IV. Quartal angehen wollen, wenn der Rest gestartet ist und funktioniert. Bisher habe ich zur Idee des „Projekt Frieden“ zwei Sessons auf barcamps gehalten. Die Rückmeldungen haben mich sehr in meinem Vorhaben bestärkt. So haben sich auch hier schon einige „Sympathisanten“ gemeldet.
Aber wie gesagt, eines nach dem anderen. Und zurzeit ist vor allem #AktMob – Aktive Mobilität angesagt.
RMD