Geboren bin ich 1950. Bis 1983 war ich der Meinung, dass für mich Freiheit bedeutet, wenn ich tun und lassen darf, was ich will.
Natürlich mit einem gewissen Maß an Rücksicht auf die Freiheit anderer und auch mit der Vorgabe, dass Freiheit wie z.B. auch Eigentum eine Verpflichtung an die Allgemeinheit darstellt.
1983 habe ich einen neuen Begriff von Freiheit gelernt:
Ich bin frei, wenn ich willens und in der Lage bin, mein Leben in eigener Verantwortung zu führen.
Gestern war ich in einem Symposium an der Wolfgang-Goethe-Universität zum Thema „Kopf oder Bauch“ in Frankfurt. Es war eine tolle Veranstaltung mit großartigen Referenten und Vorträgen. Im Symposium wurde unter anderem diskutiert, wie frei Menschen in ihren Entscheidungen sind. Dies auch unter dem Aspekt der neuesten Erkenntnisse der Gehirnforschung. Besonders beeindruckt haben mich die Vorträge von Professor Dr. Gerhard Roth (Bremen) und Professor Dr. Guy Kirsch (Luxemburg).
Im Vortrag von Professor Kirsch habe ich jetzt (2009) einen weiteren und mir neuen Begriff von Freiheit kennen gelernt:
Ich bin (subjektiv) frei, wenn sich meine bewussten und meine unbewussten Interessen ergänzen.
Jetzt frage ich mich, ob das Definitionen oder nur notwendige Bedingungen sind? Ich neige zum zweiten. Habe aber immerhin nach so viel Jahren für mich schon 2 notwendige Bedingungen gefunden, frei zu sein. Ist das nicht geil. Wie man so langsam erwachsen wird.
Vermute aber, dass es sogar eine hinreichende Bedingung für Freiheit gibt:
Ich bin frei, wenn es mir gelingt, fremdes und eigenes personales Leben eher zu mehren als zu mindern!
Zu philosophisch?
Ich wäre froh, wenn ich diese Art von Philosophie vielleicht schon 1970 kennen gelernt hätte.
Aber es ist ja nie zu spät!
RMD
P.S.
In meiner Jugend gab es noch eine wichtige Form von Freiheit – die der großen Janis Joplin …
Oder in Worten!