… muss noch erfunden werden.
Auf der Biike in Sylt habe ich vor zwei Wochen einen sehr kompetenten Vortrag über die Zukunft der Printmedien allgemein und der Tageszeitungen insbesondere gehört. Diese erscheint mir gerade nach dem dort Erfahrenen ziemlich aussichtslos. Ganz gleich ob man die Entwicklung der Auflagen oder die Werbeeinnahmen betrachtet, es geht abwärts.
Das war für mich ein Anlass, mal darüber nachzudenken, wie meine „Traumtageszeitung“ aussehen würde. Hier ist das Ergebnis:
Ich wünsche mir, ein klassisches, eher kleines Format. Größer wie die „modernen“ Formate der schrecklichen Kompakt-Zeitungen, aber nicht so ausladend wie die Süddeutsche.
Diese Zeitung müsste über eine herausragende Qualität verfügen. So in etwa auf Zeit-Niveau, über SZ oder FAZ. Möglichst wenig Bilder und keine Farbe. Dafür aber mit herausragenden Kommentaren.
Einer klaren Struktur folgend und verläßlich gegliedert. Für die Lesbarkeit einen ordentlichen Font – vielleicht mit Serifen? Und qualitativ ordentlichem Druck.
Eine Weltzeitung mit einem natürlichen europäisch-deutschen Schwerpunkt. Ein kritisches Blatt mit Ideologie freien und nicht dogmatischen Beiträgen. Von kritischen Journalisten, die den Mut haben, auch alle vermeintlichen Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen.
Das Wichtigste aber wäre mir, dass diese Zeitung komplett frei von Werbung ist!
Diese Zeitung würde ich mir dann auf Papier- und im Kindle-Format wünschen.
Auf Papier mit einer täglichen (inklusive Sonntag) Morgenausgabe, im elektronischen Bereich vielleicht mit einer Morgen- und Abendausgabe. Oder „fließend dynamisch“.
Und zumindest für die elektronische Variante würde ich mir einen „sehr regionalen“ Lokalteil wünschen. Der am besten direkt von den Menschen, die dort leben, erstellt wird. Da gibt so lokale Netzwerke, die würden bestimmt gerne die lokalen Informationen zu liefern.
So eine Zeitung würde ich abonnieren und wäre auch bereit, dafür einen hohen Preis zu zahlen. Und vielleicht sie sogar wieder sammeln?
Allerdings würde diese Zeitung den Niedergang der Papiermedien auch nicht verhindern können – aber zumindest in einer Nische das Ende der Papierzeitungen ein wenig hinaus schieben.
RMD