Mein(e) Boss(in) hat gesagt, dass
das Gedicht MEINE SEELE HAT ES EILIG auch sie sehr beeindruckt hat. Auch die im Kommentar diskutierte Frage, wer der richtige Autor wäre, findet sie spannend.
Generell glaubt sie ja, dass „große“ Texte nie komplett das Verdienst einer Einzelperson sind, sondern über Raum und Zeit entstanden sind. Und die Festlegung, ob ein Herr Mario de Andrade oder ein Herr Ricardo Gondim (beides Brasilianer) der Autor des Textes sind, ist im Sinne eine binären Entscheidung nach einem wahr/falsch-Code ist schwierig.
🙂 Die Begründung, dass Mario de Andrade gar nicht der Author sein könne, weil er ja schon in 1945 gestorben ist, und damals es noch keine „endlosen und sinnlosen Meetings“ gegeben habe, finde ich auch sehr spannend.
Zugern hätte sie mal Mäuschen bei den alten Griechen gespielt, wenn diese ihre Fähigkeit zum logischen Denken mit dem Abarbeiten von Syllogismen trainiert haben. Das war sicher auch endlos, sinnlos und ermüdend.
Zu Shakespeare’s Zeiten dürfte es auch schon solche Meeting gegeben haben
Die Frage, ob ein „Persönlichkeitstrainer“ bei Managern von heute noch erfolgreich wäre, wenn er sein Seminar tatsächlich mit diesem Gedicht eröffnen würde, stelle sie sich auch.
Anmerkung:
Ich empfinde manches Theaterstück des großen deutschen Dichterheldens Schiller auch als „endlos und sinnlos“ (und auch so ermüdend, dass ich in den Vorstellungen immer einschlafe). Insofern scheint mir das keine Krankheit der Neuzeit.
RMD