Am Mittwoch morgen ging es los. In den goldenen Oktober. Der Reiseplan führt über Salzburg durch die „Tauern-Schleuse“ weiter über Villach und Grado nach Venedig. Dort wartet am Mittwoch, den 5. Oktober, der Nachtzug nach München auf uns.
Los gekommen sind wir diesen Mittwoch kurz vor 9:00. Über die Mangfall und durch Rosenheim geht es zum Chiemsee. Hinter dem schönen Rosenheim haben uns dann wegen der vielen „Via Julia“-Schildern ein wenig verfranst. Aber das Wetter war schön mild, immer Sonne und letztendlich waren wir doch wieder auf dem richtigen Weg..
Nur zwei kurze Pausen haben wir uns gegönnt. In Prien gab es noch einen wunderbaren Leberkäse. Dann ging es weiter das Nordufer des Chiemsees entlang.
In Gstadt lockte uns die Abendsonne, Quartier zu nehmen und noch die Abendsonne zu genießen. Ganz so als ob wir den Frühnebel des nächsten Tages geahnt hätten.
Der Tacho stand bei 97 Kilometer, das Hotel Seeblick lockte uns. Genau ein Zimmer war noch frei, also haben wird die Räder in den Schuppen gestellt und ein Weißbier auf der Terrasse in der Rest-Herbst-Sonne genossen.
Von Hotel Seeblick waren es nur ein paar Meter zum Bootssteg. So haben wir am Dienstag Morgen zuerst mal nicht das Rad, sondern das Boot bestiegen.
Um 8:05 am Donnerstag ging es weiter mit der „Barbara“ (im doppelten Sinne), zuerst zur Fraueninsel, dort umsteigen und dann über Seebruck nach Chieming.
Dann wieder aufs Rad. So langsam kommt auch die Sonne wieder durch den Nebel. Wir haben typisches Herbst-Rad-Wetter. Unter den Reifen knacken die Bucheckern und Eicheln. Zwischendurch sehen wir schöne Kastanien. Und in der Luft liegt immer wieder der süße Herbstduft der Verwesung.
Eine kurze Pause in Teisendorf und eine längere Pause in Hallein. Gegen 16:00 kommen wir in Golling an.
Die nächsten 17 km sollen über eine sehr enge und viel befahrene Straße führen. Bis Werfen soll es grauenhaft zum Radeln sein. Eng, bergauf, kein Radweg und viele Autos.
Die Fahrt mit dem Zug bis Werfen oder Bischofshofen wird empfohlen. Das beschließen wir auch und biegen zum Bahnhof Golling-Abtenau ab. Fahrkarten gibt es nur am Automaten, keine Info … Auf Gleis drei fährt der EC aus Münster mit Ziel Klagenfurt kommt. Er hat einen Fahrradwagen dabei. Also, Tür auf, Räder rein, der nächste Halt ist Bischofshofen, da wollen wir wieder raus.
Der österreichische Schaffner findet das gar nicht lustig. In den EC dürfen nur Räder, die reserviert haben! Und unser Rad hat nicht reserviert! Dass das Fahrradabteil wie auch der Zug fast leer sind, stört ihn nicht. Wir haben den Zug widerrechtlich bestiegen, also müssen in Bischofshofen wieder aussteigen. Das stört uns nicht, da wollen wir ja sowieso raus.
Er findet eine Lösung. Ein „upgrade“ unserer Radkarte auf eine EC-Fahrrad-Karte. Macht zusammen 10 €, und wir und der Schaffner können uns jetzt einem freundlichen Gespräch widmen.
In Bischofshofen steigen wir aber trotzdem aus. Unsere Räder rollen noch ein wenig bis nach St. Johann im Pongau. Wir suchen ein Zimmer für die Nacht, die ersten vier Hotels sind voll. Das Hotel Alpenland nimmt uns aber noch auf. Ein sehr schönes Sporthotel. Wir gehen in die Sauna und ins Schwimmbad. Kilometerstand ist 187 km (ohne Schiff und Zug). Im Restaurant ist Schnitzeltag. Zur Belohnung schlagen wir so richtig zu. Köstlich.
Heute ist Freitag. Gleich geht es gut ausgeschlafen zum Frühstück, und dann weiter hinauf zur Tauernschleuse. Bis dorthin sind es knapp 50 km, allerdings immer nur bergauf. Und dann geht es mit dem Zug 11 km durch den Berg.
🙂 Dann schauen wir mal, wo wir heute Abend übernachten werden.
RMD