Peking am Dienstag – THE GREAT WALL

Der letzte Tag in Peking. Die chinesische Mauer ist fällig!

So machen wir den Ausflug nach JINSHANKING. Das sind so gut 150 km. Wir haben ein Auto mit Fahrer gemietet, das uns zu einem Startpunkt hinbringt und dann uns von unserem Wanderziel wieder abholen soll.

Abfahrt ist um 6:30 – das heißt kurz nach Mitternacht nach heimatlicher Zeit. Wir verlassen Peking, kommen auf eine Autostrada durchs Gebirge – gebaut nach bestem italienischen Vorbild, aber in viel besserem Zustand als die meisten italienischen Autobahnen,

Wir lernen, dass diese Autobahn extra zur Olympiade in Peking gebaut wurde, um die Gäste zu „THE BIG WALL“ zu bringen. Eine heute Morgen leere Autobahn mit vielen Tunnels und langen Brücken. Nach gut eineinhalb Stunden Fahrt setzt uns unser Fahrer kurz nach 9:00 in JINSHANKING ab.

Das Wetter ist angenehm, es ist noch nichts los an der großen Mauer. Steil geht es bergauf. Wir gehen ca. 4 km der offiziellen Strecke – und dann durch Insiderwissen gestützt noch ein wenig ein nicht geöffnetes Stück.

Ein sehr beeindruckendes Erlebnis – von Gipfel zu Gipfel geht es mal weniger und mal mehr steil nach unten und dann wieder nach oben. Zum Teil ist die Mauer natürlich in einem ein wenig verwilderten Zustand.

Ich gewinne den Eindruck, dass ich noch nie in so kurzer Zeit – gerade an den extrem steilen Stücken – so viele Höhenmeter bewältigt habe. Wie gesagt, ein einziges Hoch und Runter – mit tiefen Blicken in die Täler.

Des öfteren begegnen wir fliegenden Händlern. Sie tragen schwer an ihren Taschen und bieten lautstark (und ein wenig aufdringlich) ihre Waren an – Wasser, Coca&Cola, Limonade, Kaffee (in Dosen), kleine Taschen und T-Shirts, die den Träger als Besteiger der „GREAT WALL“ identifizieren.

Da alles sehr ruhig ist, sind wir zeitweise die einzigen Opfer der Händler. Tapfer lehnen wir alle Angebote ab, um am höchsten Gebäude der Mauer dann doch schwach zu werden- und  tragen wir vier neue T-Shirts mit uns rum. Alle zusammen für 80 Yuan – das sind so 10 € – inklusive „hochtragen“.

Die Eindrücke sind großartig. Wir machen viele Photos. Leider ist die Sicht nicht so gut. Auch die Sonne kommt nicht so recht durch. Wir sind uns nicht sicher, was die Ursache ist.

Ich tippe auf Smog, ein wesentlicher Anteil des Stroms für die Megacity Peking wird ja durch Kohlekraftwerke hergestellt, und da scheint sich einiges in der Atmosphäre festgesetzt zu haben. In der alten DDR solle es ja auch so Regionen gegeben haben, an denen die Sonne nur selten zu sehen war. Vielleicht ist das ganze aber auch nur ein natürliches Phänomen.

Wir waren viel schneller als geplant, so dass wir unseren Fahrer schon kurz nach 13:00 am Ziel vorgefunden haben und kurz nach 15:00 ziemlich geschafft wieder im Hotel waren.

Trotzdem waren wir dann noch einiges unterwegs, um Peking „Auf Wiedersehen“ zu sagen, denn morgen geht es dann nach GUILIN in den Süden Chinas.

So nähern wir uns unaufhörlich dem Höhepunkt unserer Reise, der Hochzeit.

RMD

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