PELOPONNES 2022 – Die erste Woche!

Einmal den Peloponnes im Frühling mit dem Fahrrad zu umrunden …

Die erste Woche: Patras – Oitylio

Für die Tour hatten wir uns gut Zeit genommen. Am Freitag, den 13. April sollte es morgens in Patras losgehen. Die Rückfahrt ist für Montag, den 9. Mai kurz vor Mitternacht geplant. Wir haben also 25 volle Tage, das sind drei Wochen und vier Tage für eine Tour, die wir auf zirka 1.200 km und 12.000 Höhenmeter geschätzt hatten.

Heute ist Donnerstag, der 21. April. Die erste Woche ist also vorbei, am morgigen Freitag geht es in die zweite! Der Garmin (unser GPS-System) hat die Kilometer und Höhenmeter akkumuliert und er zeigt fast 400 km und 3.317 hm an. Das sieht doch gut aus, besonders wenn man bedenkt, dass wir einen Ruhetag hatten.

Aber lasst mich berichten,

  1. 1. Tag   Patras – Kourouta   (FR 15. 4.)    85 km / 350 hm
    In Patras sind wir aufgrund unseres Missgeschicks mit den Rädern (siehe Bericht von der Anreise) einige Stunden später als beabsichtigt losgekommen. Die Räder liefen wieder.ausgezeichnet – und wie erwartet waren die ersten Etappen an der Westküste entlang doch weniger gebirgig wie sie es im weitern Verlauf werden sollen. So kamen wir bei schönstem Frühsommer-Wetter noch bis Kourouta. Und neben dem Campingplatz Kourouta, auf dem Barbara und ich 1974 schon Mal sehr glücklich waren, stand das Hotel Harmony und lud uns förmlich zum Verbleiben ein.
    Da noch Vorsaison ist, war das Restaurant im Harmony geschlossen, aber gleich neben erwähntem Camping war ein wundervolles Restaurant, in dem wir köstlich speisten. So fielen wir nach der kurzen Nacht vom Vortag erschöpft aber zufrieden in die Betten.
  2. 2. Tag   Kourouta – Kyparissis   (SA 16. 4.)    80 km / 400 hm
    Am nächsten Tag schien wieder die Sonne. Das Frühstück im Harmony war so gut wie das ganze Hotel war. Leider war beim Wetter eine Störung für die kommenden Tage angekündigt. Es wurde trotzdem wieder ein herrlicher Tag, an dem wir gut vorankamen. Um Verkehr zu vermeiden haben wir Komo0t (ich würde sagen eine Track-App) ausprobiert und gelernt, dass das Werkzeug zwar toll ist, aber die so gefundenen Wege meistens nicht für ein schwer beladenes elektrische Tourenräder geeignet sind. Diese Erfahrung hat uns Kraft gekostet, aber den Spaß an der Tour nicht trüben können.
    Am Abend haben wir das Kyparissis Beach Hotel gefunden, das absolut in Ordnung war und zudem ein wunderbares Restaurant gleich vor der Haustür hatte – ein zweiter wunderschöner Tag fand sein Ende.   
  3. 3. Kyparissis – Methoni    (SO 17. 4.)    65 km / 490 hm
    Und weiter ging es an der Westküste entlang nach Süden. Am Himmel zeigten sich die vorhergesagten Schlechtwetterwolken, es wurde kühler und windiger. Das machte uns Hunger und Appetit, so dass wir in Gialova zu Mittag speisten. Zwei Vorspeisen und zwei Hauptspeisen, das war ein bisschen zu viel. So suchten wir relativ früh am Nachmittag in Methoni ein Hotel. Und wir fanden ein wunderschönes Hotel mit einem fantastischen Blick auf das „Castle“ von Methoni, eine riesige Burganlage aus dem 15./16. Jahrhundert. Es war das Achilles Hill Hotel, das ich nur empfehlen kann. Der Weg zur Burg war nur ein guter Kilometer, so wollten wir die gewonnene Zeit nutzen, um die Burg noch schnell besichtigen. Leider war das Tor geschlossen. Wir lesen, dass der letzte Einlass immer um 15:00 wäre und man um 15:30 das Gelände verlassen müsse. Auf dem Rückweg erwischt uns dann tatsächlich ein kräftiger Regenschauer.
    Da die Vorhersage im Wetterbericht für den morgigen Montag sehr schlecht ist und weil wir gerne die großen Burganlagen von Methoni besichtigen wollen, beschliessen wir, unseren Aufenthalt im Achilles Hill Hotel um eine Nacht zu verlängern, also einen Ruhetag einzulegen. Gesagt, getan, ein schönes Abendessen am Marktplatz und ein erholsamer Schlaf in den nächsten Tag.
  4. 4. Tag   Methoni (Ruhetag)    (MO 18. 4.)    0 km / 0 hm (Ruhetag)
    Am nächsten Morgen straft der Wetter-Gott die -Vorsage ab. Es ist zwar windig, aber kein Regen fällt. Statt dessen strahlt die Sonn, so dass wir uns sicherheitshalber mit Sonnencreme versorgen. Die Besichtigung der Burganlage kann ich nur empfehlen, sie macht so richtig Spaß. Also Leute, kommt ihr in die Nähe von Methoni, dann unbedingt die Burganlage anschauen!
    Aber dann haben wir Krise. Unsere Radreisen sind für uns so schön, weil wir so richtig ungeplant „herum zigeunern“. Ich würde das als „agile“ bezeichnen. Und wir reisen gerne in der Nebensaison. Die Hotels sind leerer und preiswert. Der Verkehr ist weniger schlimm, die Sehenswürdigkeiten sind weniger überlaufen usw.
    Wir schauen aber auch immer ein wenig nach vorne. Und entdecken, dass in Griechenland Ostern eine Woche später ist als in Deutschland. Was wir eigentlich schon wussten.
    Nur dass die Griechen sich Ostern gerne mit ihren Familien und Freunden treffen und deshalb viele Hotels komplett reserviert sind, das war uns nicht so bewusst.
    Wir hatten vor, uns auf einer abgelegenen Strecke mit hohen Steigungen über die Osterzeit (dieses Jahr vom 22. bis zum 26. April) von Githio an die Ostküste und nach nach Nauplia durch zu schlagen. Und auf diesem Wege gibt es nur ganz wenige Hotels, die alle zu diesem Zeitraum komplett ausgebucht waren. Die man aber dringend wegen den vielen Höhenmetern braucht. Also eine Art kleine Krise.
    Was tun? Wir prüfen eine mögliche Ersatzroute nach Nauplia über Sparti und Tripoli. Die würde gehen. Und finden dann heraus, dass die kritischen Hotels auf unserer besonderen Route nach Ostern wieder verfügbar war.
    Also beschließen wir Tour ein wenig abzubremsen, die Tagesrouten ein wenig zu kürzen und im Raum Githio einen weiteren Ruhetag einzulegen, um so die Zeit bis nach Ostern zu überbrücken. Und buchen dann im Raum Mani die zweite Woche inklusive der Osterfeiertage durch. Juhuu, die zweite Krise ist beigelegt. Wir werden die gewonnene Zeit in Mani genießen.
  5. 5. Tag    Methoni – Kalamata    (DI 19. 4.)    82 km / 750 hm
    Nach zwei Nächten im wunderschönen Achilles Hill Hotel müssen wir Abschied von Methoni nehmen. Weiter geht es nach Kalamata.
    Das ist die erste größere Stadt nach Patras. Und das merkt man bei der Anfahrt. Vierspurige Autobahnen, daneben sogar eine stillgelegte (Schmalspur-)Bahnstrecke. Und Autos über Autos. Wir haben uns gefühlt wie in einem amerikanischen road movie. Hat auch seinen Charme gehabt, aber einen lärmenden und stinkenden.
    Dafür haben wir in Kalamata mit dem Elysian das beste Hotel gefunden, in dem ich seit langen gewesen bin. Es war eine Hotelanlage mit vielen Bungalows mit zwei Ebenen. Und die unteren Bungalows hatten sogar jeweils einen eigenen Swimming-Pool. Für die anderen gab es eine große Badelandschaft.
    Der Luxus war ziemlich abgehoben, der Service Klasse, die Zimmer und das Essen vom Feinsten. Und die Lage war weit genug weg von der lauten Stadt, so dass wir eine sehr angenehme Nacht und am nächsten Morgen das beste Frühstück seit langem hatten.
  6. 6. Tag    Kalamata –  Ag. Nicolas    (MI 20. 4.)    55 km / 740 hm
    So langsam verabschieden wir uns von der Westküste und nehmen Kurs auf Mani. Und da kommen die Höhenmeter! Das Ziel ist Oitylio, das ist aber zu weit. Ein perfekter Zwischenstopp ist Ag.Nicolas. Dort haben wir eine schöne Anlage gefunden, Calm Suite Mani, auch sehr zu empfehlen. Das hat gut funktioniert, der Tag brachte uns auch ein wenig Muße, so dass ich dazu kam diesen Bericht zu beginnen.
  7. 7. Tag    Ag. Nicolas – Oitylio    (Do 21. 4.)     25 km / 510 hm
    Von hier aus geht es aber endgültig Richtung Mani und wollen dort im Petritis schlafen. Es ist das erste Hotel auf unserer Reise, in dem wir für die Nacht knapp über 100 € zahlen. Das liegt am sich nähernden Osterfest, da sind die billigen Quartiere ausverkauft und man muss in die „Luxus-Klasse“ gehen.
    Da kommt der nächste Schreck. Der Anstieg im ersten Teil hat es wirklich in sich. Auf wenigen Kilometern geht es so richtig steil hoch. Mein Rad läuft aber richtig gut und ich düse mit Vollgas (Vollstrom) den Berg hoch. Von Null auf vierhundertfünfzig Höhenmeter – in einem für mich Affentempo. Plötzlich ruckelt der Motor uns ich stelle fest, dass er heiß geworden ist. Ich habe übertrieben. Ich lasse ihn abkühlen, in dem ich schiebe. Und habe wieder Glück gehabt, es scheint nichts passiert zu sein. Aber ich muss auf den kommenden Anstiegen ein wenig langsamer machen.
    Das Petritis hält, was es verspricht. Die Menschen sind extrem freundlich und sehr um uns und unsere Räder besorgt. In Ithilio gibt es keine Gaststätte und keinen Lebensmittelladen mehr. Da bekommen wir in unserer Anlage noch einen kleinen Imbiss, obwohl es da eigentlich keinen gibt. Einfach so!
    Ich bin glücklich und freue mich auf morgen!

Das war der Bericht der ersten Woche. Ich veröffentliche ihn schon mal, werde ihn aber die nächsten Tage noch ein wenig pflegen und überarbeiten. Und melde mich wieder.
Und für die, die es interessiert hier noch der Bericht zur zweiten Woche!

RMD

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