Ich liebe das Leben.
Um es kurz zu sagen, ich liebe unsere Welt.
Nur: Das was ich momentan so lese und höre, gefällt mir überhaupt nicht. Ob es die „Zeitenwende“ ist, das Gebaren der Mächtigen und besonders der Umgang von Politik, Gesellschaft und einzelnen Menschen mit unserem Planeten gefällt mir überhaupt nicht.
Ich kann da nur laut „PFUI!!!“ sagen!
Das größte soziale System ist unser Planet.
Denn das größte mir bekannte soziale System, in dem sich Leben vereint, ist unser Planet Erde. Es ist ein mega soziales System, auf dem sich alles uns bekanntes Leben befindet und zusammenwirkt.
Die Hypothese von unserer großen Mutter Gaia beeindruckt mich. Die Geschichte von Gaia gefällt mir und es scheint ja so zu sein, dass Gaia etwas Herausragendes in unserem Universum ist. Zumindest was intelligentes Leben betrifft.
Leider ist das Ende von Gaia (verursacht vom homo sapiens) in Sicht!
Der Mensch ist einzigartig.
Viele Lebewesen in Gaia sind einzigartig. So auch der Mensch. Bei ihm hat die Evolution sich einen besonderen Streich geleistet! Sie hat ihm eine Form von Intelligenz gegeben.
Seit wir Werkzeuge wie chatGPT geschaffen haben, verstehen wir auch besser, wie diese Intelligenz entstanden sein dürfte.
Leider machen wir aber mit unserer besonderen Fähigkeit überwiegend Unsinn.
Unser großes Dilemma!
Der Mensch konnte dank seiner Intelligenz eine besondere Macht entfalten. Deswegen dominiert er die Welt. Er wollte sich selber glücklich machen. Dabei ist er abgerutscht. Weil er vergessen hat, dass nicht Konsum und Bequemlichkeit uns glücklich machen. Seine besondere Gabe (die Intelligenz) hat er nicht klug eingesetzt.
Er hat nicht versucht, das Leben in all seinen schönen Dimensionen zu mehren, sondern versucht, sich selber nach dem Vorbild des von ihm erfundenen Gottes zum Herren der Schöpfung gemacht. Die Welt hat er sich so untertan gemacht und die Naturwelt durch immer absurder werdende Kulturwelten ersetzt. Dabei hat er den Planeten – wahrscheinlich irreparabel – beschädigt, also zerstört.
Es scheint, dass der Mensch kein von Haus auf friedfertiges Wesen ist!?
Das Anthropozän als letztes Zeitalter.
Die Veränderung des Planeten war mächtig. Aus der Naturwelt wurden Kulturwelten. Der Prozess wurde zum sich selbstverstärkenden. So wie die Behebung komplexer Fehler zu komplexen Lösungen führt und die wieder zu komplexen Fehlern usw.
Die Veränderung ging soweit, dass die Wissenschaftler des Planeten das aktuelle Zeitalter nach dem Menschen benannt haben, sie sprechen vom Anthropozän. Wir müssen jetzt davon ausgehen, dass der Mensch das 3. Jahrtausend (nach der Zeitrechnung des Westens) nicht mehr überleben und nach seinem Ende den Planet komplett zerstört hinterlassen wird.
Vielleicht nach einem großen Atomkrieg.
Menschen sind gegen die Folgen des Anthropozäns!
Manche Menschen genießen „Fortschritt und Technologie“. „Wachstum“ ist ihr Mantra. Ihre Götter sind „Konsum“ und „Bequem“. Die Zerstörung des Planeten nehmen sie entweder nicht wahr oder leugnen sie.
Anderen gefällt die Zerstörung des Planeten gar nicht. Sie nehmen die Entwicklung im Anthropozän sehr ernst. Sie haben Angst. Man nennt sie „Grüne“, man findet sie als Partei in der Politik und als Aktivisten wie „Next Generation“ auf der Straße. Sie gehen für ihren Glauben ins Gefängnis (auch in Vorbeugehaft).
Mir ist die zweite Gruppe lieber!
Der Planet hat viele Feinde.
Ein Feind ist die Klimakatastrophe. Sie wird momentan als besonders bedrohlich wahrgenommen. Aber sie ist nur eine von vielen Bedrohungen. Mir fallen da noch die Verschmutzung des Planeten (Plastik, Chemie, Radioaktivität, Lärm, Licht, …), die Vernichtung der existenziellen Ressourcen wie Wasser und Luft, die Zerstörung von Boden (Versiegelung, Berdichtung, Vergiftung …) und Oceanen und mehr ein. Nicht zuletzt das Ende der Artenvielfalt.
Aber was können wir tun?
Idealismus wird den Planeten nicht retten.
Das gefährliche am Idealismus ist, dass er die Realität ignoriert. Die Situation ist schwierig, da braucht es eher Realist mit Idealen. Die sind mir lieber, als Träumer, die das Beste wollen und die Realität nicht sehen wollen. Veränderung tut nun mal weh, auch (gerade dann) wenn sie uns helfen soll, zu überleben. Und man dann sagen muss:
War ja gut gemeint, aber schlecht gemacht.
Technik allein rettet den Planeten auch nicht.
Heute liegt das Hauptaugenmerk auf der Klimakatastrophe. Als wichtige Verursacher hat man die Mobilität (Flug- und motorisierten Individualverkehr …), Industrie (Bau, Stahl …) und Wohnen und Ernährung entdeckt.
Aber die Klimakatastrophe verdrängt die anderen Bedrohungen und Maßnahmen gegen sie bewirken oft eine Verschlechterung bei anderen Dimensionen.
Idealisten denken eindimensional!
Mobilität als Beispiel.
Es scheint klar, dass der motorisierte Individualverkehr mit tonnenschweren Fahrzeugen, in denen im Schnitt kaum mehr als ein Mensch sitzt, allein von der Quantität bei vielen Menschen nicht funktionieren wird.
Was machen die Menschen? Sie stellen auf Elektroantrieb um. Und vergessen dabei, dass da die Grundprobleme (Bodenversiegelung, Gesundheitsschäden …) nicht gelöst sondern verschlimmert werden. Und sogar die Ersetzung von fossilen Energien wird auch nicht erreicht, weil Strom ja wesentlich auf absehbarer Zeit aus Kohle produziert wird.
Das wäre so, wie wenn ich keine mehr Brücken aus Stahl und so die Brücken aus andere Werkstoffen bauen will. Aber gleich ob ich Holz oder Verbundmaterialen wie Carbon nehmen kann, immer wird gelten, dass ich weniger und leichtere Brücken bauen muss. Also ich auch den Verkehr und die Bestimmung der Brücken ändern muss.
Ohne Veränderung wird es nicht gehen!
Ganzheitlich und klug!
Zukunfts-Lösungen müssen ganzheitlich sein. Da wird es komplex und Güterabwägungen werden schwierig. Man wird mit Fakten und Daten überschüttet. Manches ist plausibel, manches offensichtlich falsch. Offenheit und Transparenz aber auch eine Vereinfachung werden gefordert sein. Und das Denk-Diktat von Kommerz und „shareholder value“ muss geschwächt werden. Das bedeutet auch:
Alle Gestehungs-Kosten müssen mit berechnet werden!
Veränderung wird (ist) massiv!
Wir müssen unsere Lebensgewohnheiten ändern. Ein gutes und wichtiges Beispiel ist der Verzicht aufs Auto. In den großen Besiedlungen (Cities) wird man das nicht ändern können. Das Leben ohne Auto wird vielen weh tun. Viele Menschen können sich ein Leben ohne Auto nicht vorstellen. Zu tief geprägt ist die Gewöhnung ans Auto und die Angst vor einem Leben ohne Auto.
So müßte jeder einzelne autonomer werden und kritisch hinterfragen, ob die ganzen Kulturwelten so toll und vorteilhaft sind, wie es die manipulierende Werbung behauptet. Und inwieweit der Konsum der Produkte wirklich glücklicher macht. Und ob überhaupt der Spätkapitalismus und Wachstum als seine Basis noch passt.
Meine eigene Erfahrung zeigt mir, dass ich, seitdem ich ohne Nutzung von Pkws lebe, deutlich gesünder und zufriedener bin als ich es als Dauernutzer von Pkws war. Ich komme zum Schluss:
Manche der notwendigen Veränderungen machen zwar auf dem ersten Blick nicht unbedingt Spaß, aber verursachen langfristig grosse Freude.
Veränderung braucht Tugenden!
Ich habe gelernt: Auch Sekundär-Tugenden wie Verzicht, Sparsamkeit und die Wertschätzung von Nahrungsmitteln (wie auch weniger Verzehr von Fleisch) werden dazugehören. Es wird gelten „Weniger ist mehr“. Und immer mehr wird uns klar werden:
Wir müssen unser Leben und Verhalten wie auch unsere Werte, Erwartungen, Interessen und Bedürfnisse (Eselsbrücke „WEIB“) kritisch hinterfragen! Oft verbergen sich unser wahres hinter einer oberflächlichen Fassade, die durch ein wenig nachdenken schnell zerbröselt und dann ein ganz anderes „WEIB“ an die Oberfläche kommt.
Und so autonomer von Steuerung und Manipulation werden.
Fortsetzung
Im nächsten Artikel (als Fortsetzung) möchte ich beschreiben, wie ich mein eigenes Konsumverhalten erlebt habe und erlebe. Die Branchen, mit denen ich konfrontiert war oder bin, sind Tabak, Alkohol, das Auto Ernährung, Pharmazie, Gesundheitswesen, Chemie, Hausbau, Fahrradmobilität. Da gibt es viel Erfahrungen zu berichten und zu bewerten. Es sind immer ähnliche Muster und Methoden, die dem Planeten und uns schaden. Das möchte ich im nächsten Artikel beschreiben.
RMD