Hier mal eine ganz private und absolut wahre Hundegeschichte!
Ich hatte mal einen Dalmatiner namens Rasputin. Der war ein ganz lieber Rüde. Es war schön, ihm zu zuschauen, wenn er förmlich über die Savanne flog. Und er war immer hungrig und fraß alles.
Dann kam mal wieder Weihnachten. Es gab Knödel, wie jedes Jahr. Knödel werden bei uns normalerweise hausgemacht.
An diesem Weihnachten waren wir eine ganz große Familie und brauchten besonders viele Knödel. Deshalb wurden zusätzlich ein paar Fertigknödel aus einem Beutel im Pappkarton „gekocht“. Irgendwie war da noch so eine Schachtel im Haushalt, das Verfallsdatum war noch nicht überschritten.
Es kam, wie es kommen musste. Die hausgemachten Knödel waren schnell weg – die Fertigknödel mochte keiner. Das, obwohl die Fertigknödel wie aus dem Kochbuch heraus aussahen – im Gegensatz zu den hausgemachten.
Das war die Stunde von Rasputin! Wie immer bekam er die Reste.
Und dann geschah es. Auch Rasputin, der alles fraß, verschmähte die Knödel. Tagelang lagen sie in seinem Napf – ohne ihre Konsistenz zu verändern – und wurden nicht gefressen.
Rasputin war ein kluger Dalmatiner und mir ein Hundeleben lang ein treuer Freund. Ich habe viel von ihm gelernt.
So esse ich auch keine Fertigknödel mehr. Und die netten Bedienungen im Althaching wundern sich, dass ich sogar zur Schweinshaxe keine Knödel esse!
RMD
P.S.
Diesen Artikel habe ich auch in der Kategorie Märchen abgelegt, obwohl die Geschichte wahr ist. Rasputin hieß auch „der Pirat“, weil er um das rechte Auge herum einen schwarzen Fleck hatte und so wie ein Pirat aussah.
Und zu meinem eigenen Bedauern habe ich leider kein digitales Bild von Rasputin. Der abgebildete Dalamatiner ist deshalb nicht mein Rasputin, bei unserem war der schwarze Fleck um das Auge viel größer, wie bei einem Piraten eben. Der abgebildete Dalmatiner ist aus Wikipedia von Heinz Höfling, der diese Datei unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation veröffentlicht hat.