Vortrag am 20. Mai beim Gymnasium Ottobrunn „Gemeinschaft – Mensch – Gesellschaft“

Am späten Vormittag letzten Donnerstag war ich eingeladen, nach dem Motto „Wirtschaft begegnet Schule“ einen Vortrag für die Kollegstufe Ethik am Gymnasium Ottobrunn zu halten. Eingeladen wurde ich von Frau Plank, die sich am Gymnasium Ottobrunn sehr stark für ihre Schüler engagiert. So hilft sie auch bei der Organisation von Veranstaltungen und externen Vorträgen zur Berufs- und Studienwahl.

Also hatte ich das Vergnügen, vor der Ethik-Kollegstufe des Gymnasium Ottobrunn zum Thema

Gemeinschaft – Mensch – Gesellschaft

zu sprechen.

Für mich war das etwas besonderes, weil ich das erste Mal ganz konsequent meine Vortrags-Methode „OpenSpeech“ angewandt habe. Den Vortrag selbst habe ich dem Titel folgend in drei Teile gegliedert.

Teil 1: Von Gemeinschaften zu Sozialen Systemen

Ziel: Entwicklung des Verständnisses von sozialen Systemen anhand eines Unternehmen als typisches sozio-ökonomisches System.

Sehr schnell haben wir gemeinsam  Begriffe wie Familie, Gruppen, Teams, Unternehmen, Kommunen, Vereine, Verbände, Kirchen, Länder, Staaten, die Welt als mögliche soziale Systeme gefunden.

Auf der Suche nach Eigenschaften von Gemeinschaften haben wir folgende Attribute gefunden: sozial, ökonomisch, kulturell, Zweckgemeinschaft, historisch. Schnell haben wir erkannt, dass die Kommunikation eine zentrale Rolle spielt. Aber auch, dass soziale Systeme eine Werteordnung und eine Kultur entwickeln.

Teil 2: Was ist der Mensch. Wie ist sein Beziehung zur Gemeinschaft.

Ziel: Erkennen der Rolle des komplexen Wesens Mensch in sozialen Systemen aller Art.

Auch hier haben wir sehr schnell gemeinsam wertvolle Erkenntnisse gesammelt: Der Mensch als Produkt der Evolution, soziales Wesen von Werten geprägt, voller Erwartungen mit, mehrdimensionalen Interessen und multiplen Bedürfnissen (Eselsbrücke WEIB). Alles widersprüchlich und komplex. Und noch ergänzt durch Emotion und Erotik.

Und wir haben ausführlich über die Sozialisierung und Kultivierung des Menschen gesprochen und die Bedeutung von Moral und Tugenden entdeckt und diskutiert.

Wir haben herausgefunden, dass es primäre (Zivilcourage, Mut zum konstruktiven Ungehorsam) und sekundäre Tugenden (Gehorsam, Ehrlichkeit, Verläßlichkeit. Pünktlichkeit) gibt. Und dass die sogenannten Sekundärtugenden – so wichtig sie sein mögen – ohne das aktive Leben von Primärtugenden auch eine unheilvolle Wirkung erzeugen können.

Und wir haben die Bedürfnisse von Menschen in sozialen Systemen entdeckt:
Geborgenheit, Freiheit, Vertrauen, Offenheit, Verlässlichkeit, Sicherheit und viele mehr. Und dass wir Menschen soziale Wesen sind, die gerne in Gemeinschaften leben und ein personales Du brauchen. Aber auch den Spagat zwischen individuellen und kollektiven Ansprüchen bemerkt.

Und wir haben über gemeinsame Werte als Voraussetzung für ein eigenes sittlich verantwortetes Wertesystem diskutiert.

Teil 3: Gesellschaft:

Ziel: Mein Plan hier war, gemeinsam mit den Kolleg-Schülern das Gesellschaftliche Zusammenwirken von Menschen und sozialen Gesellschaften zu ergründen.

Zum diesem Teil kam ich aus Zeitgründen leider nicht mehr. Meine vorbereitete Themen waren:

  • Die Veränderung der Mobilität  (von der mobilen Gesellschaft zur i-mobilen Gesellschaft).
  • Der permanente Wandel von Gesellschaft.
  • Konsumgesellschaft, Wissensgesellschaft, Mitmachgesellschaft …
  • Die Rolle des Internets, Internet, Web 2.0, Blogs, Twitter, Social Media ..
  • Neue WEB 2.0 Themen wie „crowdsourcing“.
  • „Intelligenz der Masse“ bzw. Schwarmintelligenz in sozialen Systemen.
  • Die gesellschaftliche Basis einer neuen (verbesserten) Demokratie?

Schade, dass die Zeit nicht ganz gereicht hat. Mir hat es viel Spaß gemacht. Mein Eindruck war, dass es den Zuhörern auch gefallen hat. Deshalb ein großes Dankeschön an Euch, liebe Zuhörer. Ihr habt ganz toll mitgemacht und wart die ganze Zeit total gut dabei. Und ein ganz besonders großer Dank geht natürlich an Frau Plank für die Einladung.

RMD

P.S.
Auch die Bilder hat Frau Plank aufgenommen, auch dafür vielen Dank!

3 Antworten

  1. Lieber Herr Dürre,

    so war nicht nur der Vortrag interessant, sondern auch die prompte Entstehung eines Eintrags mit dem Vortrag + Bilder. Sehr spannend und für die Schüler sicher auch höchst informativ.

    Vielen Dank für Ihr Engagement!
    Es grüßt
    E.Plank

  2. I found this posting very irritating. I did not like it, partly because there was nothing I could really criticise. After much thought, I decided to react spontaneously. I decided to accept Roland’s criticism of my exaggerated rationality and to criticise emotionally.
    I dislike this „Open Speech“ concept and suspect that it resulted from lack of preparation. Probably some of the audience were disappointed that they did not learn anything despite having a live successful entrepreneur standing there by the blackboard. But the majority probably were happy to churn out their wishy-washy ideas picked up at school, and be told that the group had „found“ these ideas. Of course it is wonderful to discover the meaning (meanings?) of „Moral und Tugend“.
    Getting slightly more serious, how on earth were these virtues divided into primary and secondary, and what does this division mean? It hardly fits with „better“ and „worse“, nor with „earlier“ and „later“. Consider also the damage to be caused by civil courage and/or disobedience in the absence of honesty.
    These victims, all meekly agreeing to the need for independence remind me of the scene in „Life of Brian“ where one man in a crowd insists that he is not an individual.

    When I moved near to Ottobrunn, one of the motivations was that the „grammar school“ had a good reputation. Despite their immigration background, my daughters went there, along with Roland’s children. (That is how I got to know him). Ottobrunn of all such small German town then had the highest proportion of graduates in the population. (Starnberg has most millionaires). Does anyone know of any dramatic successes produced by this school? My daughters are still working towards it. I do not regard Hr. Thalhammer as an example, although W. Churchill started as a liberal.

    There is a trend towards direct democracy, mainly in the form of political reaction to opinion polls, and to popular media campaigns that are expected to influence coming voting. There are also occasional plebiscites. Angie Merkel seems to have recognised the danger of this. She is leading her regime to improve education. This may help to get moderately rational decisions when she is no longer in power. In particular she recognises that the early years are what really matter. (Guido wants to put money into university education, although now anybody with a good start in life can educate herself to degree standard using internet. He has his discriminatory clientele). We are lucky to have Angie, after the crook Helmut. Her background as a scientist, daughter of a clergyman, growing up under communism, puts her in a different category from other career politicians. She is so respected by the Americans, that when she prohibited selling short, they believed she must know something they do not. Of course it really makes no sense. A great deal of business is effectively selling short. When Siemens sells a power station, it cannot be taken from the shelf. This is just a promise to deliver it at the agreed price at a future date, (i.e. selling short). What is needed is a system to prevent too many „silly“ risks, when setting the price. Those selling must be setting prices at their own risk. Either their money or their careers and reputation must be sufficiently at risk.
    Modern government is based on „checks and balances“. More political control of banks (etc.) is needed, just as TUV controls cars, and there are controls on food. As in other cases, this control should be financed by those being controlled. So she is right to call for a tax on these banking activities, even though it will require world wide coordination, and nobody yet knows how the controls should work.

    I should really produce this stuff as a posting, to spread my pearls to a wider herd. But writing German would waste even more of my time than this English. I am convinced that those searching for wisdom will diligently read my comments, and the others would have even more trouble working out what I am on about.

  3. Hi Chris,

    um ein OpenSpeech zu halten, musst Du extrem gut vorbereitet sein.

    Und ich glaube weiter an die Intelligenz der Masse, an“crowd sourcing“, an Schwarmintelligenz und so auch an direkte Basisdemokratie.

    So geht auch die Macht der Regierungen zu Ende und die Kraft von „zivilen Bewegungen“ nimmt zu.

    And please don’t call Mrs. Merkel Angie!

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