Porto Ageranos – 28. August
„Nur“ 1500 km bin ich weg von zu Hause. Früher war das eine Weltreise, nur wenige Menschen – meistens mit ganz außergewöhnlichen Eigenschaften oder Berufen – hatten die Möglichkeit, so eine Reise zu machen. Ich weiß mein Glück zu schätzen und bin nicht sicher, ob es so bleiben wird.
Auf unserem Campingplatz fühlen wir uns zu Hause. Er hat zwei Sanitärgebäude, die sind die ganze Nacht beleuchtet. Weiter gibt es eine kleine Anzahl von Laternen. Am Abend werden diese eingeschaltet und spenden dezent Licht. Ausgeschaltet werden sie recht willkürlich, mal schon vor Mitternacht, dann wieder leuchten sie noch am nächsten Morgen.
Heute Nacht war vom Mond nicht viel zu sehen. Seit Tagen ist er abnehmend, am frühen Morgen geht er auf um am Vormittag wieder zu verschwinden. Wir freuen uns schon auf den bald wieder zunehmenden Mond und zwei Vollmond-Nächte im Mittelmeer auf dem Weg zurück nach Venedig per Schiff.
Die Laternen am Platz gehen früh aus. Es ist finstere Nacht. Nein, der Himmel leuchtet durch die Bäume. Am Strand sehen wir ein Himmelszelt, eng besetzt mit Diamanten, die in einer unfassbaren Intensität strahlen und um die Wette funkeln. Hinter den bekannten Sternbildern schimmern und leuchten Sternenfelder und Milchstrassen.
Immer wieder, wenn ich das erlebe, kann ich es nicht glauben. Ich bin ganz allein, höre meinen Atem und fühle, was „Spiritualität“ sein könnte. Ich denke an den „homo sapiens“, der vor 2000 und mehr Jahren unter diesem Himmel lebte und Mathematik, Astronomie und Philosophie entwickelte. Und wahrscheinlich hatten wir beide eine große Gemeinsamkeit, er war von diesem Himmel genauso ergriffen wie ich es bin.
Und der große John Lennon kommt mir in den Sinn, der für mich und viele Menschen meiner Generation ganz wichtig war. Ein Philosoph, der sang. Seine Lieder hatten Titel wie
„Give peace a chance“ oder „Imagine“.
Aber heute Nacht höre ich „Instant Karma“:
„You all will shine on, like the stars, the moon and the sun!“
RMD
Eine Antwort
I am a Lennon fan too. Shortly after he was murdered, I was walking along a country path near Percha Bavaria. On the road, somebody had written, in large letters (maybe chalk):
„All you need is love. God bless you John Lennon“.
Chris Wood