Githio – 31. August
Gestern haben wir (wieder mal, nur die Sabine kannte sie noch nicht) die Höhle Vychada besucht. Sie befindet sich am Westrand der Halbinsel von Lakonien in der Bucht von Diros. Von unserem Campingplatz geht es im roten VW-Bus 13 km nach Areopolis, dann 6 km nach Süden in einen kleinen Ort namens Pirgos Dirou und dann die Serpentine hinunter zur Bucht von Diros.
Die Höhle Vychada ist die schönste Tropfsteinhöhle, die ich kenne. Für mich ist sie ein “Muss“, immer wenn wir in der Gegend sind, besuchen wir sie. Obwohl die Begrüßungsbauten für Massentourismus vorbereitet sind, war noch nie viel los. Man muss wahrscheinlich das Pech haben, das gleichzeitig ein Kreuzfahrtschiff mit ein paar Bussen zu Besuch kommt, um Wartezeiten zu haben. Aber normalerweise scheint die Höhle genauso verschlafen zu sein wie die ganze Gegend. Keine Hochhäuser, keine großen Straßen, nur kleine Orte, wenig Autos.
Die Höhle wurde erst im 20. Jahrhundert wieder entdeckt (nach 10.000 Jahren?), der größere Teil um 1970 erforscht. Die Stalagtiten und Stalagmiten enstanden zum Teil zu einer Zeit, als der Meeresspiegel deutlich unter dem heutigen Niveau lag. In der Höhle wurden zahlreiche versteinerte Knochen von Panthern, Hyänen, Löwen, Hirschen, Mardern und Flusspferden gefunden. Die benachbarte Höhle Alepotrypa ist eine bedeutende Fundstätte für anthropologische Funde aus der Jungsteinzeit. Es gibt ein kleines Museum an der Höhle, ein kurzer Besuch lohnt sich. Allerdings ist das Museum schon ab 15:00 geschlossen, obwohl die Höhle von Juni bis September von 8:30 bis 17:30 geöffnet ist.
In der Höhle haben wir alle sieben in eine Barke gepasst (die Sophie ist beim Zelt geblieben). Eingekleidet mit Schwimmweste und Helm wird man von einem Führer 1300 Meter durch die Höhle „gestakt“, die Fahrt dauert 25 Minuten, dann bleibt noch unterirdischer Fußweg von 20 Minuten. In der Höhle herrschen angenehme 19 Grad, das Süßwasser hat eine Temperatur von etwa 14 Grad. Am Ausgang empfängt einen dann wieder der heiße griechische Sommer wie eine Wand.
Nachdem uns die Höhle verzaubert hat, fahren wir nach Pirgos Dirou und kehren dort in eine exzellente Konditorei eing. Wir genießen Leckereien mit wirklich gutem griechischen Kaffee. Die Konditorei kennen wir gut, sie ist ein beliebter Stopp bei unseren Radtouren in den Süden von Mani.
Beim Imker gegenüber (auch immer einen Besuch wert) kaufen wir noch einen Topf Honig als Mitbringserl für die zu Hause gebliebenen.
Am Abend ist auf Wunsch von Sabine und Max „Kochtag“, es gibt für die beiden ein großes Abschiedsessen, denn am nächsten Tag müssen die beiden am Morgen weiterreisen und wir sind nur noch zu sechst.
Und kaum sind sie dann weg, kommt ein Gewitter mit Regen (paßt gut zum Abschied, der in Ferne immer besonders traurig ist), Bald hört der Regen wieder auf, es war eine schöne und kurze Abwechslung zum permanenten Sonnenschein und der Sonnenurlaub geht bis auf Weiteres weiter.
RMD