Meine Mutter wohnt seit dem Tod meines Vaters in einem Altersheim. Wir wollten sie gerne in unserer Nähe haben, so war das Hanns-Seidel-Haus in Ottobrunn nicht weit weg von uns eine gute Lösung. Das ist zwar nicht ganz billig, aber recht gut geführt; man gibt sich dort sehr viel Mühe mit den Bewohnern.

Am Anfang sah es finanziell gut aus. Die komfortable Beamten-Pension und kleine Rente waren deutlich höher als die Kosten für das Hanns-Seidel-Haus. So blieb noch einiges über, das gut für die täglichen Kosten, ein wenig Taschengeld und die Selbstbeteiligung an den „Gesundheitskosten“ gereicht hat.

Das ist nach nur 2,5 Jahren vorbei.

Mittlerweile sind die Kosten fürs Altersheim, Zuzahlung zur Krankenversicherung und für ein paar Kleinigkeiten des Alltags wesentlich höher geworden. Und obwohl meine Mutter sehr sparsam lebt und schon lange kein Geld mehr für Dinge wie Kleidung, Elektronik, Urlaub oder ähnliches ausgegeben hat, braucht sie jetzt jeden Monat einen kleinen Zuschuss, den sie aus ihrem Ersparten entnimmt.

Diese Situation ist trotz der Erhöhungen ihrer Beamtenpension eingetreten. Die Kosten steigen einfach stärker. Obwohl wir nominell nur eine geringfügige Inflation haben.

An solchen Erfahrungen bemerke ich persönlich, wie die Schere auseinander geht. Im Kleinen wie im Großen.

Ich fürchte, dass viele Menschen im Lande hiervon deutlich stärker betroffen sind als meine Mutter.

RMD

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