Mein(e) Boss(in) hat gesagt, dass
sie sich einen Jugendtraum erfüllt und die Antarktis besucht hätte. Das wäre eine ihrer wertvollsten Reiseerfahrungen gewesen.
Die Anfahrt über die Drake-Passage hätte ihr einiges abverlangt. Im Windschutz des antarktischen Festlandes hätte sie sich wieder erholt und der einzigartigen Schönheit dieser unberührten Wunderwelt hingegeben.
Überrascht war sie, dass ihrem Expeditionsschiff doch einige Schiffe entgegen gekommen wären. Das waren aber eine Kreuzfahrt-Eisbrecher gewesen, sondern richtige Industrieschiffe.
Laut der Kapitänin kamen diese vom Krill-Fang zurück. Mit dem Bauch voller Krill. Krill sind die kleinen Krebse, die im Meer von den Algen leben, die sich an der Unterschicht des ewigen Eises befinden und einen wesentlichen Anteil der Produktion des weltweiten Sauerstoffs produzieren. Übrigens in ähnlicher Höhe wie die brasilianischen Regenwälder.
Der Krill pflegt diese Algenfelder und ist die Haupternährung der sich zurzeit noch erholenden Walbestände. Und genau dieser Krill wird von den oben beschriebenen Schiffen gefangen und in Unmengen zu Fischfarmen vor Südamerika bis auf die nördliche Halbinsel als Futter gebracht.
Das erschiene ihr wirklich nicht zielführend sondern nur noch pervers.
Anmerkung:
Ich war vor ein paar Jahren auch in der Antarktis. Und war entsetzt über die Krillfänger wie über die industriellen Fisch-Farmen auf anderen Reisen vor Norwegen oder Südamerika.
Das ist so grauenhaft wie die Produktion von Hühnerfleisch, so dass ich Hühnchen von meiner Speisekarte gestrichen habe. Das war nach dem Genuss des ersten Teils des Filmes We feed the world von Erwin Wagenhofer. Die weiteren Kapitel habe ich gar nicht mehr angeschaut, sonst wäre ich Vegetarier geworden. Wahrscheinlich sollte ich jetzt den Fisch streichen.
RMD