The big change!
đ In zwei Artikeln (hier die Links zum ersten und zum zweiten) habe ich vor einiger Zeit gegen den Unsinn von einem unternehmensweiten Kalender geschimpft.
Neue Werkzeuge wie Facebook (FB) und Doodle bestätigen meine Vorurteile. So wurden im Radio Kinder gefragt, fĂźr was sie denn FB eigentlich nutzen wĂźrden. Die häufigste Antwort war „um Freunde zu treffen„. So kĂśnne man sich das viele Herumtelefonieren ersparen.
So geht das heute: Man erĂśffnet einen Event im Internet, dann kommen die Spezis. Keine Telefonate mehr.
Das war doch bei unseren geschäftlichen Meetings auch so. Zu den ganz wichtigen Meetings hat man eingeladen. Dann kamen die Teilnehmer schon. Wenn es nicht so wichtig war, dann hat man viel telefonieren mßssen, um ein Meeting zu arrangieren. Und wenn es nicht so wichtig war, dann hat man es halt sein gelassen. Weil man eben nicht so viel telefonieren wollte.
AuĂer man hatte eine gute Sekretärin. Die hat dann die Leute zusammen getrommelt. Allerdings hatten nur unsere Chefs diesen Luxus. Das hat unsere Chefs auch vor sinnlosen Meetings bewahrt (und vor stĂśrenden Anrufen geschĂźtzt). Das war ein groĂes GlĂźck fĂźr unsere Chefs. Heute haben das nur noch ganz wenige.
Und wir haben die reinsten Terminorgien. Es gibt keine Sekretärinnen mehr, die uns schĂźtzen. Ăber Outlook und Exchange werden die wenigen freien LĂścher im Kalender ausspioniert und dann auch noch in die letzte freie halbe Stunde eine Telco gepresst. Nein sagen ist schwer …
Wenn die dann zwei Wochen später stattfindet, haben sich die Dinge längst ßberholt. Und alle langweilen sich zu Tode, lesen während dessen ihre E-Mails und mßssen am Abend das nacharbeiten, was sie tagsßber vor lauter Meetings nicht geschafft haben. Grauenhaft.
Vor kurzem wollte ich ein paar fĂźr mich ganz wichtige Menschen zusammen bringen. Alle hochqualifiziert und in wichtiger Position. Unternehmer und Wissenschaftler. Das war nicht einfach. Einer der Wissenschaftler hat mir vorgeschlagen: „Mach doch einen Doodle auf!“ Als ob das in so einem Fall das Normalste der Welt wäre. Ja, man lernt immer dazu.
So verändert das Internet viele Dinge. Man ladet nicht mehr ein, sonder veranstaltet. Man stimmt nicht mehr Termine ab, sondern macht „Events“. Wer kommen kann, ist dabei. Und wer nicht, halt nicht. Und wir alle wählen selber aus, wo wir teilnehmen wollen. Und das macht Sinn! Und ist nicht mehr der Sklave seines Terminkalenders.
By the way – meine Herren:
WĂźrden Sie gerne Ihrer Ehefrau Zugang zu Ihrem Kalender einräumen? Und Ihr dann erklären mĂźssen, dass sie viele Einträge als privat markieren mĂźssen, weil der Huber sich komische Gedanken macht, wenn Sie sich mit dem MĂźller treffen. Oder warum Sie drei Stunden Ăźber Themen diskutieren, wo doch eigentlich alles klar ist. Und am Schluss merkt sie, dass der Herr MĂźller in Wirklichkeit eine Frau ist …
Ich frage aber auch gerne die Damen:
WĂźrden Sie Ihrem Herzensgatten den Blick in Ihren Kalender Ăśffnen wollen … ???
RMD
P.S.
Facebook und ähnliche Werkzeuge ersetzen E-Mails. Wenn wir noch ein paar Jahre warten, dann werden die Org-Werkzeuge aus der Cloud das gute alte Office ablĂśsen …