Häufig erlebe ich, dass „erfahrene“ Manager und – nur zu oft selbst ernannte – „Business Angels“ die Geschäftsmodelle zum Beispiel von start ups schnell zerreißen und rasch ihr Urteil fällen. Beispielhaft wissen sie ohne lange nach zu denken ganz genau, welches Geschäft in Deutschland nicht funktionieren könne, was man nur in China produzieren dürfe oder warum ein Geschäftsmodell nichts taugen würde. Ganz genau wissen sie, wie man es machen muss, was geht und was nicht geht.
Ich stelle dagegen fest, dass vieles geht, wenn nur die „richtigen“ Teams dahinter stehen. Und wenn die Menschen in diesen Teams die „richtigen“ sind, weil sie eine gute Ausbildung haben und mit Mut und Freude ihr Ziel verfolgen, dann erlebe ich oft überraschende Erfolge, die genau diese dogmatischen Annahmen falsifizieren.
Deshalb warne ich immer, Geschäftsmodelle „kategorisch“ zu bewerten. So wie ich davon warne, sich als Gründer mit „logischen“ Annahmen selber zu beruhigen. Oft höre ich folgende gängige Argumentation, die ich hier als Beispiel bringe:
Unsere Zielgruppe besteht aus xy Millionen Menschen. Wenn wir nur jeden Tausendsten erreichen, sind es xy mal 1000 Kunden. Und bei 10,- € pro Lizenz für die App sind es dann xy mal 10.000 €. Und da kommt dann ein verlockend hoher Vertrag raus, der mehr als ausreichend für den Erfolg erscheint.
Höre ich solch eine Erfolgsbegründung, dann würde ich am liebsten immer gleich davon laufen. Genau so geht es eben nicht. Ein gutes Geschäftsmodell ist vielmehr so etwas wie ein brennendes Zündholz, das schnell zumindest ein kleines Feuer entfacht.
Wenn dies nicht funktioniert, dann sollte man es sein lassen. Und wenn es brennt, dann muss man aufpassen, dass es nicht bei einem Strohfeuer bleibt sondern sich zu einem schönen und nachhaltigen Brand entwickelt. Und dafür ist eigentlich immer viel an Fleiß, Klugheit, Kreativität und Ausdauer notwendig, so dass ein kleines Quentchen Glück den Erfolg bringen kann. Und das Glück hilft ja bekanntlich dem Tüchtigen ..
RMD
P.S.
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