Wenn ich meine Umwelt betrachte, so entdecke ich modellhaft vereinfacht zwei Sorten von Menschen:
Prozessgläubige und Prozessungläubige.
Die eine Hälfte meint, dass man geregelte Prozesse braucht, um Ordnung zu halten. Dass Prozesse helfen, Dinge besser zu machen und gute Lösungen zu finden. Diese Menschen gehen auch davon aus, dass man Entscheidungen rational fällen kann. Und glauben an geregelte und übergebene Verantwortlichkeit.
Ich gehöre eher zur anderen Hälfte. Ich glaube an gesunden Menschenverstand und Bauchentscheidungen. An Eigenverantwortlichkeit auf Vertrauensbasis. An spontane und hochdynamische Prozesse. An lokale Entscheidungen der Subsidiarität folgend, vielleicht einer Schwarmintelligenz folgend.
Warum: Rationale Kopfgeburten führen uns zu schrecklichen Szenarios. Die Komplexität holt uns als „rebound“ von komplizierten Regeln wieder ein, das Ergebnis ist ein Overkill an Vorschriften. Die Folgen sind faule Kompromisse und Stillstand. Und die notwendige Dynamik bleibt auf der Strecke.
Sinnvolles Handeln erfordert dann oft Zivilcourage oder den konstruktiven Ungehorsam, Regeln außer Kraft zu setzen. Wenn aber das „Regeln außer Kraft setzen“ zur Regel wird, dann kann das auch nicht sinnvoll sein.
RMD
P.S.
Alle Artikel meines Unternehmertagebuches findet man der Drehscheibe!
Eine Antwort
Really, the world is divided into two sorts of people, those who think that some principles are entirely right, and those who realise that usually a compromise is needed. For instance, extreme socialism and extreme liberalism are both wrong. Complete anarchy and complete control are both wrong. I am sure that Roland realises that some control is desirable, but he pretends otherwise, in order to make his blog more interesting.