Letzte Woche war ich unterwegs in Sachen Weiterbildung bei RISE. Das Thema des Workshops in Zürich war:
Exploring Executive Value Creation and How It Can Be Learned
Es ging um die Fragen wie:
Welchen Beitrag kann ein „CEO“ zum Erfolg des Unternehmens leisten.
oder
Was ist der Wertbeitrag des Managements an der Spitze des Unternehmens.
Diese Frage beschäftigt mich zentral seit vielen Jahren. Natürlich habe ich den Anspruch, für mein Unternehmen einen guten Job zu machen. Wie kann ich das aber bewerten? Kann ich meine Leistung messen?
Hier ein kurzer Bericht:
Drei erfahrene und erfolgreiche Unternehmer bzw. Manager aus drei völlig verschiedenen Branchen (IT-Technologie, Banken, Hersteller von Innovationsprodukten inklusive Design, Engineering und Produktion) berichteten persönlich und ganz authentisch von sich selbst.
Vieles kam mir vertraut vor, manches war mir neu. Ich bekam auf jeden Fall viele Anregungen zum Nachdenken.
Hier ein paar Highlights:
- Man muss die richtige „Balance of working in the company and working on the company“ finden.
- Die eigene Arbeit erfolgt sehr „interruptiv“ und fremdgesteuert. Die Kunst ist, genug Zeit auch zum Nachdenken zu finden.
- Die Offenheit für Spiegelung und die Zeit für Reflektionen, wenn möglich mit den richtigen Gefährten ist von zentraler Bedeutung.
- Ideal wäre, sich selbst abkömmlich zu machen, um Zeit für das Neue und den Wandel zu gewinnen.
- Die Menschen des Unternehmens sind das Wesentliche. Deshalb sollte man möglichst alle Neueinstellungen mitbestimmen.
- Das Fördern von Unternehmenskultur und -werten ist die zentrale Aufgabe, aber wie macht man das?
Man ist sich mehr oder wenig einig, dass
- konsequentes Delegieren inklusive der Übergabe von Verantwortung notwendig ist, aber
- alle Informations- und Kommunikationsthemen Chefsache bleiben müssen.
- man mehr als je zuvor das Wissen und Knowhow aller Mitarbeiter einbinden müsse
Insgesamt war festzustellen, dass, obwohl sich die Kernaussagen sehr gut ergänzten, auch unterschiedliche Bewertungen bzw. Betrachtungsweisen vorhanden waren. Dies lag an den unterschiedlichen Branchen und Geschäftstypen aber auch stark an der Größe, Eigentümerstruktur und Rechtsform der verschiedenen Unternehmen.
Die Diskussion stellte wie immer viel gewohntes Denken in Frage. Gibt es denn den alles entscheidenden CEO überhaupt, oder sind die Entscheidungsprozesse nicht in Wirklichkeit in der ganzen Organisation aufgeteilt?
Was sind Entscheidungsprozesse überhaupt? Jede Entscheidung ist letztendlich auch politisch, schafft Unzufriedenheit und die Richtigkeit der Entscheidung kann letztendlich nie bewiesen werden.
Im zweiten Teil haben wir dann in Einzel- und Gruppenarbeit erarbeitet, was wir konkret unternehmen können:
- um unsere Wirksamkeit als verantwortliche Manager wie auch
- in der gemeinschaftlichen Teamleistung des Managements
zu erhöhen.
Zum Abschluss ging es darum, welchen Weg RISE einschlagen kann, um nicht nur Wissen zu generieren sondern auch das generierte Wissen Führungskräften sinnvoll als Hilfe anbieten kann.
Es war wiederum ein sehr gelungener Workshop von hoher Qualität und geprägt von hohem konstruktiven Vertrauen in der Gruppe. Die Fahrt nach Zürich hat sich für mich wieder mal gelohnt (obwohl sie diesmal recht mühsam war 🙂 ).
Vielen Dank auch bei den Patrick und Teddy von ERGON für ihre Gastfreundschaft und den herzlichen Empfang in ihren tollen Firmenräumen.
RMD
P.S.
Weitere Beiträge aus meinem Unternehmertagebuch findet man in meiner Drehscheibe!