Ein paar Gedanken zum neuen Jahr!
“Philosophisches Reflektieren und mutiges Leben gegen eindimensionales Denken”
Intuitiv spüren wir, wie wichtig Leben und Nachdenken für Unternehmer ist.
Ich versuche es zu begründen:
Es geht um die Entwicklung eines verantworteten Menschenbildes. Es geht darum, zu verstehen, was Menschen sind, wie sie denken und fühlen. Und was sie antreibt. Und es geht darum, sich selbst zu verstehen und die eigenen Werte sittlich zu entwickeln und zu verantworten. Und zu leben.
Es geht darum, den Begriff der „Menschenwürde“ zu begreifen. Menschen nie ausschließlich als Mittel zum Zweck sehen. Und beim unvermeidlichen zweckorientierten Denken, sich dessen zumindest bewusst zu sein.
So sich selbst vor den Anfängen der Menschenfeindlichkeit zu schützen. Das ist wichtig. In unserer Gesellschaft hat sich die Feindseligkeit sublimiert. Sie kommt nicht mehr plump daher sondern tarnt sich geschickt. Aber sie ist genauso unter uns, wie sie es immer war.
Was kann man tun?
Dazu fällt mir nur ein:
Reflektieren und Leben.
Beim Reflektieren kann die Philosophie helfen.
Das Leben kann man nur selbst „erleben“.
Man muss sich dem Leben stellen und bereit sein, Lehren und Erfahrungen zu sammeln. Den Mut aufbringen, Neuland zu betreten. Anfangen mit Dingen, die man sich nie getraut hat. Sich nicht aufhalten lassen. Gewonnene Erkenntnisse umzusetzen, auch wenn es mal sehr unbequem ist.
Nur wenn man sich den Herausforderungen des großen aber auch besonders des kleinen privaten Leben offen und mutig gegenüberstellt, kann man Lebenswissen sammeln.
Nur so kann man mithelfen, dass sich Leben erweitert und entfaltet, ob personal, gesellschaftlich, wirtschaftlich, kulturell, musisch oder emotional.
Und das ist die wichtigste Aufgaben eines Unternehmers (und wahrscheinlich auch jedes Menschen).
RMD
P.S.
😉 Diese Ratschläge gebe ich mir täglich selber. Wie viel es nutzt, weiß ich leider nicht. Aber ich bemühe mich …
Dieser Artikel ist inspiriert vom Dialog mit vielen Menschen in 2010. Bei allen möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
Besonders bei Prof. Dr. Kathrin M. Möslein, Dr. Christof Stierlen, Dr. Edwin Ederle, Ernst Spaett, Maximilian Buchberger, Peter Jilek, Thomas Vallon, Wolf Geldmacher und last not least bei Dr. Marcus Raitner und seinem wunderbaren Blog!
Und natürlich bei „meiner“ Barbara!
P.S.1
Alle Artikel meines Unternehmertagebuches findet man in der Drehscheibe!
Eine Antwort
Der Artikel gefällt mir; ein schönes Motto „Reflektieren und Leben!“. Erinnert mich ein wenig an Kierkegaard’s „Verstehen kann man das Leben nur rückwärts, aber leben muss man es vorwärts.“ (oder richtig zitiert: „Es ist wahr, was die Philosophie sagt, dass das Leben rückwärts verstanden werden muss. Aber darüber vergisst man den andern Satz, dass vorwärts gelebt werden muß.“ – Die Tagebücher 1834-1855).
Auch glaube ich, dass in dem letzten Halbsatz „…, aber ich bemühe mich.“ eine ganz wichtige Wahrheit steckt: das ständige Streben des Menschen nach Verbesserung und „Veredelung“ (im klassischen Sinne von „edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“) Und wo wir gerade bei Goethe sind, drängt sich als Abschluss Deines Artikel mit eines meiner Lieblingszitate aus dem Faust auf: „Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.“
In diesem Sinne, auf ein erfolgreiches Jahr 2011!