Nach dem PM-Camp ist vor dem PM-Camp. Das gilt auch fürs Orgateam des #PMCampDOR, das am 18. und 19. November 2016 wieder seine Tore öffnen wird. 2015 hatten wir in Dornbirn das Thema „Muster brechen“. Vielleicht wollten wir die steigende Komplexität und Dynamik, die uns verwirrt, damit einfach aufbrechen.
Heute erkennen wir die Vielfalt der Möglichkeiten besser. Wir entwickeln uns täglich in hohem Tempo weiter, die Lerngeschwindigkeit nimmt zu. Dank der Informationsgesellschaft sehen wir weiter über die Horizonte hinaus und können unser eingeschränktes Bild von „Welt“ erweitern. Das füllt unsere Herzen und Köpfe mehr als je zuvor.
Auch gegen die einfache Erkenntnis, dass Zukunft nicht vorhersagbar ist, sträuben wir uns nicht mehr. So wie wir immer deutlicher erkennen, dass der Mensch eben nicht die Krone sondern nur ein kleiner Teil der Schöpfung ist und dass unser für uns so wichtiger Mikrokosmos letzten Endes nur eine Illusion ist, die wir selber und ganz unbewusst konstruiert haben.
Dass wir uns Jahrhunderte dem Irrtum hingegeben haben, wir könnten mit unserem Kleinhirn alle Dinge durchdringen und auf Basis von unserem Wissen rational entscheiden. Und wir bemerken, dass der allergrößte Teil unseres Wissens und unserer Erfahrungen eben nicht einfach abrufbar ist sondern sich auf fast unheimliche Art und Weise bei uns meldet.
Besonders stellen wir fest, dass wir Entscheidungen nicht rational treffen sondern die Vernunft im nach hinein Begründungen und Rechtfertigung liefert. Wir verlassen langsam den Jahrhunderte lang eingeschlagenen Irrweg, dass wir Herr über unser Handeln und so schuldfähig sind. Und beginnen dann der neuen Technologie ein wenig die wahre Dimension von sozialer Interdependenz.
Um in diesem neuen Leben bestehen zu können, müssen wir wahrscheinlich Unterschiede und Widersprüche erkennen und nutzen. Vereinfachen, Simplifizieren oder gar Trivialisieren wird uns nicht weiterhelfen, wenn wir im Frieden mit uns selber und so in Zufriedenheit leben wollen. Das ist die Voraussetzung um auf Feindbilder verzichten lernen und im sozialen Frieden mit der Natur und unseren Mitmenschen. Also, die Dinge so annehmen wie sie sind und mehr differenzieren und weniger klassifizieren.
RMD