Urlaubstagebuch #34 Mittwoch, 3. Juni – Von Besna nach Kovin

bild0342Seit 4 Tagen sind wir mit dem Rad unterwegs. Es ist Mittwoch, der 3. Juni. Es geht auf nach Belgrad.

In BESNA hatten wir ein schönes Quartier. Besna liegt 150 Meter hoch. Wir starten nach einem wieder exzellenten Frühstück. Diesmal passt alles: Wunderbare kleine Straßen, kaum Autos, so soll es sein. War aber nicht immer so. Zum Teil grauenhafter Verkehr.

Der Radwanderweg Donau verdient ab Kroatien und dann weiter in Serbien seinen Namen nicht. keine Rede von Wandern mit dem Rad. Im Gegenteil: Überlebenskampf im Autoverkehr. Blaue Schilder machen aus dichtest befahrenen Straßen eben noch keinen Wanderweg.
bild0339Gleich nach der Abfahrt geht es runter in eine Mulde, wir überqueren den Autoput. Vor 36 Jahren (1973) sind wir ihn auf dem Weg nach Griechenland mit einem VW-Käfer gefahren.

Sieht jetzt aus wie eine Autobahn, allerdings gleich hinter der Brücke sieht man schon eine Baustelle, der Verkehr wird umgeleitet… Erinnerungen werden wach. Der Käfer auf dem Bild ist übrigens nicht unserer sondern ganz frisch auf den Straßen Serbiens fotografiert.

Dann kommen wir Belgrad (Beograd) näher. Der Verkehr nimmt drastisch zu. Wir wählen einen „gut zu befahrenden“ Feldweg, um dem Verkehr zu entgehen. Der Feldweg entwickelt sich zur Schlammschlacht. Nach 10 km haben wir auch das geschafft. Vor uns liegt Belgrad.

In Belgrad lernen wir Miro und Rosmarie kennen. Sie sind älter als wir, ich schätze sie so zwischen 65 und 70. Rosmarie spricht ein ganz besonders gepflegtes Deutsch. Ihre Heimat ist Namibia. Miro ist Serbe und in Belgrad geboren.

bild0348Beide wohnen im Norden Münchens, in Belgrad pflegt er sein Geburtshaus. In das ladet er uns zu Bier und einer Brotzeit ein. Wir erfahren viel über Serbien. Wir sprechen über Müll. Miro ist Maschinenbauer gewesen und jetzt Hobbygärtner. Er kämpft gegen den übergreifenden Plastikmüll und für differenzierte Tomatensorten.

Das Treffen führt zu einer (zu) ausgedehnten Mittagspause. Die tut unserem Zeitplan gar nicht gut. Dafür verfügen wir jetzt über eine ausgeklügelte Routenplanung durch Belgrad. Und setzen uns Kovin als neues Ziel.

Von Miro erfahre ich auch, warum so wenig Schiffe auf der Donau sind. Die Trümmer der von der Nato in Novi Sad zerstörten Brücken verhindern die große Frachtschifffahrt. Nur die russischen Passagierdampfer fahren da noch durch.

Miro führt uns noch durch das Strassengewirr von Belgrad – raus auf die „Fanmeile“. Dort verabschieden wir uns von ihm. Vielleicht sehen wir ihn mal in München wieder

bild0351Wir aber müssen kräftig Gas geben. Am frühen Abend kommt ein Gewitter auf. Kurz später geht es los. Regen und kräftiger Wind. Der Wind kommt von hinten. Wir können so richtig Tempo machen.

Gegen 19:00 sind wir dann am Ziel und nehmen die erstbeste Pension, die wir sehen. Über die ist es nicht wert zu berichten. Sieht aber von außen gut aus.

Morgen fahren wir in Richtung Eisernes Tor. Das Eiserne Tor wollen wir auf der serbischen Seite der Donaufahren. Dazu müssen wir bei STARA PALANKA nach RAM mit der Fähre übersetzen. Die fährt aber nur alle drei Stunden. Wir wollen die Vormittagsfähre (41 km von Bezna) erreichen.

Also heißt es: Früh aufstehen!

RMD

Zwei Tage verspätet, weil kein Netz. Jetzt mache ich gerade Vormittagspause und stelle kurz die beiden Artikel ein – in 277 Meter Höhe auf der serbischen Seite der Donau (schon hinter dem eisernen Tor) aber mit Netz aus Rumänien. Bilder ergänze ich bei Gelegenheit.

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