Die Villa Christina war Klasse. Eine freundliche Chefin, ein wunderbares Zimmer, das großartige Frühstück. Und Sonnenschein. Es scheint ein warmer Tag zu werden. Aber es heißt Abschied nehmen von Christina.
Auch bei Christina wurde das warme Wasser mit einem großen Stromboiler produziert. Strom ist im Überfluss vorhanden. Der große Strom liefert genug billigen Strom. Eigentlich eine schöne Reserve für die Zukunft. Anstelle des Boilers nimmt man Solartechnik, und den freigewordenen Strom kann für Mobiliät oder ähnliches einsetzen.
Wir fahren den ausgeschilderten Radweg (die Radwege sind in Serbien exzellent ausgeschildert). Der besteht aus romantischen Nebenstraßen, Die Hauptstraße, wäre eine wenig kürzer und auch verkehrsarm.
Unser Weg ist ziemlich hügelig, aber landschaftlich ein Traum. Es sind gut 20 km bis zur Bulgarischen Grenze. An der Grenze frage ich den Grenzpolizisten, wie viele Radler hier so am Tag vorbei kämen. Er meint im Schnitt höchstens einer. Wir verlassen Serbien. Serbien war für uns eine einzige positive Überraschung.
30 Kilometer geht es durch Bulgarien. Ein Aufstieg, links und rechts sehen wir wunderbare Kulturlandschaft. Hier verstehe ich, warum die Bayerischen Bauern in der Konkurrenz mit Bauern aus den neuen EU-Ländern ein Problem haben. Weites fruchtbares Land, klimatisch begünstigt, da wächst es einfach mehr und schneller. Zudem sind die Arbeitskräfte spottbillig und genauso der Diesel. Kann man nur hoffen, dass die Kosten zur Überwindung der Raum-Zeit-Schwelle (sprich des Transports) schnell genug steigen.
Von Bulgarien (Vidi) nach Rumänien (Kalafat) müssen wir wieder mal die Donau überqueren. Geht wieder nur per Schiff. Wir sind spät daran, die Verabschiedung von Christina hat länger gedauert. Wann fährt die nächste Fähre. Wir bekommen zur Antwort: In ein oder zwei Stunden, je nachdem wenn genug Fahrzeuge da sind.
Wir beschließen, heute unseren „faulen Tag“ zu machen und bleiben nach nur 59 km in Kalafat. Eine hübsche Stadt, gleich mit mehreren Hotels! Wir nehmen das Hotel Panoramic mit Blick auf die Donau. Ein leckeres Abendessen in Calafat. Wiedermal schmecken die fritierten Pommes so viel besser als in Deutschland – offensichtlich kommen sie nicht aus dem Gefrierbeutel. In Rumänien ist übrigens alles so billig, ich verstehe nicht, warum der Leu so unterbewertet ist.
Zurück im Hotel setzen wir und auf die Terrasse und trinken eine Flasche Wein. Immer noch Kommunikationsprobleme, der trocken Wein ist süß. Schmeckt aber trotzdem ausgezeichnet.
Blöderweise findet vor und hinter dem Hotel jeweils eine Riesenhochzeit statt. Wird eine laute Nacht. Kennen wir aber schon vom letzten Samstag Abend in Ungarn.
RMD