Utb Palermo #10 Von Cefalù nach Palermo (85 km)

Heute war es dann noch mal ein herrlich anstrengender und auch ansonsten wunderschöner Radeltag.

Anstrengend, weil es den ganzen Tag einen starken Wind hatte und dann auch noch mehr als 1.000 Höhenmeter dazu kamen.

Wunderschön, weil wir immer nur Sonne und ein tolles Licht hatten und der Weg wirklich gut war. Die SS 113 war weit weniger befahren als befürchtet. Und uns gelangen zwei wunderbare Umwege, die uns wieder so vieles sehen ließen.

Aber der Reihe nach.

Im „Il Cafe die Ruggero“ dürfen wir frühstücken. Dann geht es zurück ins gastfreundliche Hotel „La Giara“. Zähne putzen, Gepäck packen und Fahrräder herrichten.

Um 9:00 ist Abfahrt in Richtung Campofelice. Schon auf der ersten Teilstrecke macht sich der Gegenwind kräftig bemerkbar und bremst bergauf wie bergab.

Weiter geht es in Richtung Términe Imerese. Vor dem Ort verlassen wir die SS 113, durchqueren ein Industriegebiet, das im Ostermontagsschlaf liegt und kämpfen uns dann auf einer Straße direkt am Strand  nach Términe Imerese. Kämpfen im wahrsten Sinne des Wortes wegen des immer stärker werdenden Gegenwindes.

Auch dieses sehr malerische und kleine Städtchen liegt in der besonderen Ruhe des Ostermontags. Wir ergattern ein paar Erdbeeren und Apfelsinen und fahren weiter.

Mittlerweile ist es mit der Osterruhe vorbei. Überall ist große Osterparty! Es riecht nach Gegrilltem und gutem Essen. Musik und Lachen liegt überall in der Luft.

Nicht nur wegen der guten Gerüche meldet sich auch bei uns der Hunger. Bei Trabia verlassen wir die Hauptstraße und durchqueren das kleine aber reizende  Städtchen mehrfach auf Nahrungssuche.

Aber es ist zu spät – alles ist zu oder schließt gerade. So auch ein Bäcker, bei dem wir gerade noch herrliches Brot kaufen können. Dann macht auch er den Rollladen dicht.

Wieder auf der Straße suchen wir einen schönen Platz, um „Picknick“ zu machen. Und da kommt auf der linken Seite doch noch ein offenes Ristorante. Unverhofft kommt oft!

Der Hunger ist recht groß geworden, also Brot hin oder her, wir gehen hinein. Und tatsächlich, hier gibt es noch etwas. Es wird wieder ein köstliches Mal. Die italienische Küche scheint sich im Süden selbst übertreffen zu wollen.

Nach kurzer Rast geht es weiter, immer gegen den Wind. Und weil es so schön ist und wir noch genug Zeit haben, beschließen wir einen Umweg zu fahren und Capo Mongerbino zu besuchen. Wir biegen also vor Bagheria nach Porticello ab.

Ein kleines Sträßchen windet sich von dort nach Santa Elia durch zwei Berge nach Aspra durch. Ein wunderbarer Umweg. Nur, kurz nach Santa Elia sind da wieder so Schilder, die uns sagen wollen, dass die Straße komplett gesperrt wäre.

Die Schilder scheinen alt und die Autos kümmern sich auch nicht darum. Und mit gesperrten Straßen haben wir ja schon Erfahrungen gesammelt. Also fahren wir einfach mal aufs Geratewohl durch. Es klappt auch, die Straße ist perfekt. Kein Problem.

Bei der Einmündung nach Aspra schaue ich mir die Einfahrt genau an. Tatsächlich, auch von dieser Seite ist die Straße gesperrt. Sachen gibt es …

Durch unseren Umweg nähern wir uns sehr günstig Palermo. Wir haben schon ein Hotel ausgesucht. Die Sophie hat kurz vor dem Hotel ihren dritten Platten.

Das Hotel ist aber ausgebucht, die freundliche Empfangsdame empfiehlt uns aber ein anderes ganz in der Nähe und reserviert es gleich noch für uns. Der Patron dort ist ein ganz sympathischer Herr und versorgt uns prächtig.

Wir haben zwei richtig große Zimmer ganz nah beim Hafen und dem Zentrum in einer sehr angenehmen Gegend. Und einen Schuppen für die Fahrräder … und WLAN.

Das Loch in Sophies Reifen ist auch schnell gefunden (diesmal war es mal wieder der vordere), da haben wir ja schon Routine …

Gleich neben unserem Hotel ist ein kleiner Straßenverkauf mit den lokalen Delikatessen. Nach einem kurzen Abendspaziergang durch Palermo (ein wenig unheimlich) kaufen wir uns gemischte Vorspeisen, verzehren diese mit dem mittags ja nicht benötigten Brot und sind die glücklichsten Menschen der Welt.

Und morgen schauen wir uns Palermo an und am Abend geht es dann aufs Schiff. Bye, Bye, Süditalien.

RMD

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