Ein wunderschöner italienischer Montagmorgen weckt uns in Salerno.
Das Frühstück besteht unter anderem aus mehreren leckeren Kuchensorten und schon um 8:30 sind die Räder gepackt zur Weiterfahrt.
Der erste Tag auf dem Rad ist immer etwas besonderes. Sofort ist sie wieder da, die Erinnerung an das besondere italienische Radelgefühl. Die warme Sonne, das besondere Licht, die vielen Düfte, das Grillen der Zirpen …
Bald nach der Ausfahrt von Salerno in Richtung Paestum gibt es sogar einen von der Straße getrennten Fahrradweg.
Der ist aber die ersten Kilometer nicht benutzbar. Viele Glasscherben lassen uns diesem Wege misstrauen, so fahren wir besser auf der Straße. Der Verkehr ist noch dicht, nimmt aber ab, je weiter wir aus der Stadt kommen
Je weiter wir uns von Salerno entfernten, desto weniger werden auch die Scherben auf dem Fahrradweg. Er wird benutzbar. Viele Eidechsen huschen vor uns über den Weg. Und die ersten nicht immer sehr appetitlichen Mädels von der Frühschicht stehen auch schon an ihren Plätzen. Aber auch das wird weniger, je mehr wir uns Paestum nähern.
Paestum ist ein richtiger Zauberort gute 30 km südlich von Salerno. Ein wunderschöner Platz mit so richtig vielen Säulen und Tempeln. Für uns macht er die Antike lebendig.
Wir bewundern die Tempel, nutzen die dezenten touristischen Anlagen und nach nicht zu langer Besichtigung geht es weiter. Etappenziel ist Ascia, das gute 90 km von Salerno entfernt liegt. Laut unseren Quellen soll es da offene Hotels geben.
In Ascea sind wir schon kurz nach vier. Eigentlich zu früh zum Absteigen. So lockt uns das Capo Palinuro mit seinen Grotten. Da soll es auch Hotels direkt am Meer geben.
Auf der Karte scheint es ganz nah. Also auf nach Palinuro.
Und schon merken wir, dass zwischen Ascea Marina und Palinura ein beachtlicher Höhenzug liegt. Das heißt, zuerst mal müssen wir unsere Räder 200 Höhenmeter auf der steilsten Straße hoch schieben, an die ich mich erinnern kann.
Und es soll noch schlimmer kommen. Nach einer steilen Abfahrt kommt wie immer der Wiederaufstieg. Und dort ist die Straße nach Palinuro gesperrt. So richtig massiv. Durchfahrt ab 18 Uhr strengstens verboten. Den Weg zurück mögen wir überhaupt nicht.
Es ist aber noch so richtig hell. Also weiter nach vorne! Zweimal müssen wir saublöde Hindernisse um tragen. Dann sind sie überwunden – und geht es wieder nach unten! Das ganze hat so richtig Zeit und Kraft gekostet. Aber das dürfen solche Touren ja auch.
Und dann kommen wir in unser Paradies. Im malerischen Ort – Pisciotta entdecken wir das „marulivo“, ein wunderschönes Hotel in einem einer Burg ähnlichen Gebäude. Auf dem auch antik wirkenden Dorfplatz ist Leben – und das „marulivo“ hat sehr schöne Zimmer frei. Mit Aussicht aufs Meer – aus größer Hohe weit hinaus. Große Klasse.
Noch einmal geht es über viele Stufen mit den Fahrrädern hoch ins Hotel – und nach dem Duschen gleich auf die Hotelterrasse. Ein kühles Bier zur Belohnung der Strapazen – mit einem wunderbaren Blick aufs Mittelmeer.
Das Abendmahl im empfohlenen Restaurant schmeckt wunderbar, der Wein ist köstlich – und dann wir fallen müde in die Betten.
What a wonderful world!
RMD