Donnerstag, 21. April 2011, zweite Etappe.
Huuups, gestern morgen kamen wir erst um 9:30 aus den Betten – und ich war der festen Überzeugung, dass es vor 7 Uhr wäre …
Also, ganz schnell zum Frühstück im Hotel Maritima in Santa Teresa di Gallura, denn Frühstück gibt es nur von 8:00 bis 10:00 …
Und dann hurtig weg. Denn unser Ziel ist CASTELSARDO. Und dorthin sind es immerhin mehr als 70 km. Und noch haben wir kein Gefühl für die Straßen auf Sardinien bzw. wie die Beschreibung in unserem Führer zu interpretieren ist.
Viel zu berichten gibt es von dieser Teilstrecke nicht. Wie immer fahren wir durch eine wunderschöne Landschaft. Wir sehen noch mal das Gebirge von Capo Testa und die Costa Paradiso. Die Straßen sind gut zu fahren. Auf ein paar Abschnitten gibt es allerdings zu viele Autos – wie immer auf guten Straßen – aber was soll es.
Mittags gibt es nur vier Apfelsinen und die Ostereier, die Karin uns für die Tour mitgegeben hat. Ansonsten heißt es Radeln, Radeln und Radeln.
Im Valledoria machen wir ein Experiment. Wir verlassen die Route und fahren so einen ganz dünnen schwarzen Strich (auf der Karte) am Meeresufer entlang. Und siehe da, es klappt. Es war zwar ein sehr mühsamer, aber wunderschöner Weg.
Da geht es dann auch noch mal kurz vor Castelsardo weg vom Meer den Berg hinauf – aber der Lohn ist eine für heute letzte lange Abfahrt. Um kurz vor 19:00 kommen wir an. Wir erkunden das Fort noch mit dem Fahrrad, dann Quartiersuche.
Nicht weiter unter der Burg finden wir ein wunderbares Bed&Breadfast. Weg mit Gepäck und Rädern, noch mal – zu Fuß hoch zur Burg. Es fällt schwer, sich fürs richtige Restaurant zu entscheiden.
Wir nehmen das, in dem die meisten Italiener (Sarden?) sitzen. Und siehe da, es ist ein Volltreffer. Bis zum Dessert – Käse mit Honig – einfach Klasse.
Schade, dass wir morgen weiter müssen. Morgen ist dann Karfreitag. Ein unheilvoller Tag. In Sardinien wird hier einiges an religiösen Aktivitäten stattfinden.
Aber eine offene Tankstelle, die uns Wasser verkauft, werden wir schon finden. Denn Tankstellen sind in unseren Tagen wichtiger als alles Religiöse. Die haben auch in Italien auch am Karfreitag offen. Manches geht halt vor allem anderem.
Aber vor uns liegen noch 6 Radtage! Auf die freuen wir uns. Und dann geht es wieder mit dem Schiff von Cagliari in Richtung Festland. Wenn wir die nächsten 6 Tage genauso genießen können wie den heutigen, dann wird es ein Superausflug!
Genießen ist doch ein guter Vorsatz – und wie ich meine ganz einfach einzuhalten. Leben um zu leben!
RMD
P.S.
Auf dem letzten Bild sieht man übrigens die Barbara (als kleinen blauen Punkt) beim Überwinden einer Art Passhöhe am Meer. Kilometer waren es dann auch wieder fast 75, und mir gelang es, die Höchstgeschwindigkeit auf sagenhafte 65,4 km/h zu steigern. Wenn das nicht Spitze ist …