UTB Südsee #7 – Radeln auf TONGA, schlechte Nachrichten

Durch Tonga zu Radeln war schön wie immer … Ist natürlich nur Spaß, es war ja „erst“ das zweite Mal, dass wir in Nuku’alofa mit den Rädern unterwegs waren.

Diesmal ging die Tour nur knapp 20 km weit, dann fanden wir eine kleine Bar an einem sehr aufregenden Strand mit vielen „blow holes“ und natürlichen „swimming pools“ davor.

„Blow holes“ sind ganz eigenartige runde und terrassenförmige Gesteinsformationen im Meer vorgelagert vor dem Strand.

Und wenn da die Wellen mit großer Wucht anbranden, strömt aus kleinen Löchern wie bei einem Springbrunnen ein mehr oder weniger dicker Wasserstrahl mit einigem Druck heraus. Der kann ganz schön hoch gehen.

Natürlich gab es auch bei dieser Bar die obligatorische Milch von der Kokosnuss.

Der Rückweg vom Strand zum Schiff wurde begünstigt durch einen sanften Rückenwind.

Zuerst auf schönen kleinen Straßen durch Taro- und Bananenplantagen, dann wieder hinein in die bunte Rushhour von Tonga. Der Kurve zum Hafen, und da lag sie auch schon, die MS Europa.

Vom Deck hat man immer eine wunderbare Aussicht auf die Häfen. So ein Schiff ist wie ein fahrender Aussichtsturm.

In Tonga wurden wir der lokalen Bigband verabschiedet. Zwei Stunden bis zum Auslaufen sehr gefällige Blasmusik vom Feinsten. Es war ein schöner „sail away“, den dann folgte ein schöner Ausklang bei einem „polynesischem“ Essen bei den üblichen 29 Grad auf dem Hinterdeck (für Insider „Lido-Café) folgte.

Dann ging es wieder früh ins Bett, denn Seeluft und die vielen Erlebnisse machen müde und die Gefahr, beim Kabarett einzuschlafen war doch zu groß – das wollten wir dem Künstler nicht antun.

Ganz unterbrechungsfrei war die Nacht freilich nicht. Um 5:00 Uhr heute morgen piepst das Handy plötzlich. Zwei SMS sind auf meinem Handy eingegangen, beide mit einer Tsunami-Warnung.

Was soll das bedeuten? Gibt es hier so etwas öfters? Müssen die Menschen das Ernst nehmen oder sind das ganz normale Fehlalarme? Wir schlafen wieder ein und werden von einem wunderschönen Morgenrot geweckt.

Am nächsten Tag löst sich das Rätsel. In der Süddeutschen lese ich vom Erdbeben vor und in Japan und dem Tsunami. Und bin entsetzt über die katastrophalen Folgen in Japan.

Beim Frühstück diskutieren unsere Mitreisenden über die Ereignisse in Japan.

Die am meisten gestellte Frage: Wird der Reaktorkern schmelzen? Üble Gerüchte machen die Runde. Aber bei allen merke ich die Betroffenheit und ein großes Mitgefühl mit den Menschen in Japan.

Es gibt aber auch politisch wohl nicht so ganz korrekte Zwischentöne. Da meint doch einer glatt, dass es vielleicht gar nicht schlecht wäre, wenn der gefährdete japanischen Reaktor hoch gehen würde. Anscheinend stirbt der Glaube, dass die Menschen doch noch vernünftig werden könnten, als letztes.

Heute verbringen wir den Tag am Strand von FAO, unserem vorletzten Ort in Tonga. Wieder ein wunderschöner Strand, wie man ihn wohl nur in der Südsee findet. In der Ferne treibt die MS Europa auf Reede.

Der Wind ist angenehm wie eigentlich immer auf unserer Reise. Die Zodiacs pendeln zwischen Strand und Schiff. Die See und alles andere erscheint ruhig und sehr entsapnnt. Ein Urlaubsparadies pur – nur der Sand am ganzen Körper stört ein wenig …

Und alles ist ganz friedlich.

Wie der wunderschöne Sonnenaufgang von heute Morgen!

RMD

Eine Antwort

  1. Roland, I guess you mean „Blow holes“.
    Is it „unvernunftig“ to want a „little“ GAU as a big warning, or to hope that nothing serious happens? Please clarify.

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