Verneigung vor zwei Freunden und ein paar Buchtipps. Einer besonders für alle Menschen, die traurig sind!

Am habe ich hier in IF-Blog von meinem Freund Dr. Werner Lorbeer Abschied genommen.

Werner war mir sehr wichtig. Als wir uns kennen lernten, wurde ich 10 Jahre alt. Er war da schon seit einem Jahr in dem Gymnasium Jakob Fugger, in das ich 1960 auch wechseln sollte. Er war eine Klasse über mir. Er war mir sowohl ein guter Jugend- und Altersfreund. Und auch in den mittleren Jahren unserer Leben haben wir uns nie ganz aus den Augen verloren.

Werner hatte auch über viele Jahre wertvolle (und heute noch sehr lesenswerte) Beiträge für IF-Blog erstellt, das auch noch zu einem Zeitpunkt, an dem sein gesundheitlicher Zustand ihm das Schreiben schwer und wohl mühsam gemacht hat.

Meine Beziehung zu ihm basierte auf einer ganz besonderen Wertschätzung. In meiner neuen und aktuellen Lebensphase, die vom Versuch meiner Rekonvaleszenz bestimmt wird und bei der der Ausgang mir noch sehr offen erscheint, ist Werner wieder in mein Leben getreten.

In meiner jetzigen persönlichen Phase geht es mir ja auch nicht so gut. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass mich vor kurzem eine schöne Botschaft von Werner quasi aus der Vergangenheit erreicht hat.

Was ist passiert?

Die Barbara hat beim Versuch, sich gegen unsere Bücher-Unordnung zu wehren, ein kleines Büchlein gefunden, das mir laut Inschrift vor mehr als 12 Jahren von Werner und unserem gemeinsamen Schulfreund aus „Datschiburg“ (Augsburg), Josef Willmeroth, dem „Jupp“,  geschenkt wurde. Diese Wiederentdeckung war für mich sehr schön und hat mich veranlasst, mich noch mal vor Werner zu verneigen.

Zuerst zu Werners Buch:


Das Buch hat ein eher „krummes“ Format Din A5 in quer. Es ist unter dem Titel „Dehnung der Zeit“ in 2012 erschienen. Dies in einem vielleicht fiktivem Verlag namens Lech-Kraft. Eingeordnet hat Werner das Werk in ein Genre „Buch für Dich“. Als Inhaltsverzeichnis im Inneren des Buches gibt es eine kleine Erläuterung, die als Inhalt dem Betrachter „7 Meditationstafeln und 6 Konzentrationstexte“ verspricht.

Die „Meditationstafeln“ sind ausgesuchte farbige Naturbetrachtungen in Form von Fotos, die intensiv auf sanfte Art wichtige Botschaften senden, die „Konzentrationstexte“ sind dazu passende ausgefeilte thematische Überlegungen, sie schweben trotz ihrer Tiefe wolkengleich  daher.


Ich habe mich sehr gefreut über dieses vergessene Geschenk. Die Zweitfreude war besonders schön. Und mein aktueller Zustand hat mich weit für Werners Botschaft der Harmonie und Klugheit geöffnet.


 

 

 

 

 

Oben habe ich einen Konzentrationstext als Textprobe und die Meditationstafel mit dem THEMA
NUR HIER UND JETZT. FÜR ZWEI
ausgewählt.

Denke ich an Werner, dann muss ich an einen weiteren IF-Blog-Autor, Hans Bonfigt, denken. Mein Respekt vor Hans war und ist hoch. Seine Beiträge in IF-Blog empfand ich immer als absolut herausragend. Hier eine schöne Leseprobe von ihm aus dem Jahre 2012. Leider kam die Harmonie bei ihm oft zu kurz, so wie auch die MILDE.

Mit Hans bin ich auf eine ganz andere Art befreundet als mit Werner. Bei Hans möchte ich mich hier auch gerne ganz herzlich bedanken. Weil er den Menschen Werner und seine Artikel in IF-Blog so hoch wert geschätzt hat. Ich hatte den Eindruck, dass Hans den Werner genauso geschätzt hat wie ich! Darüber habe ich mich sehr gefreut. Danke, Hans!

Einmal hat Hans mich mal als „altersMILDE“ bezeichnet, ja fast geschimpft. Das war als Kritik gedacht, ich habe es später als Kompliment empfunden. Zwar sollte man sich vor dem Alter hüten und wenn möglich jung bleiben, aber die MILDE sollte man unbedingt leben! Gerade wenn man älter wird!

So möchte ich hier noch eine Lese-Empfehlung abgeben, für alle, die unglücklich, traurig, verzweifelt, müde oder wütend und zornig sind. Nicht zuletzt deswegen, weil ich meine, mich mit diesen Gefühlen dank der persönlichen Erlebnisse der letzten beiden Monate gut auszukennen.

Die Geschichte dazu geht so:


Aktuell und während meiner Krankenzeit habe ich wesentlich daran gelitten, dass mir das Lesen überhaupt keinen Spaß mehr gemacht hat. Obwohl ich mehrere tolle Bücher neben der Bettstatt liegen hatte, auf deren Lektüre ich mich echt gefreut hatte. Aber die drei großartigen Werke  (Ringelnatz – „Als Mariner im Krieg“ (Ich empfand es trotz einer manchmal durchklingenden Kriegsbegeisterung des noch jugendlichen Autors als echtes Antikriegs-Buchs), Rudi Jansche  – „Damit kein Gras darüber wächst (Böhmische Geschichten und Geschichten für die Enkel erzählt) – und Carl Amery – „Die Wallfahrer“) haben mir zu lesen keine Freude gemacht. Lesen war mir eine zähe Qual.

Zu den Autoren – Ringelnatz war mir immer wichtig, sein von mir erwähntes Buch ist wohl ein Jugendwerk, dass man auch zum Teil diskutieren kann, Rudi Jansche ist auch einer meiner langjährigen Freunde, der in seinem großartigen Buch persönlich geschichtlichen Erfahrungen verarbeitet und der vielschichtige Carl Amery war ein Jugendheld von mir. Drei bewegende Bücher.

Die Barbara kennt mich gut. Sie weiß auch, dass mir die Bücher von Tommy Jaud gefallen haben. Mit seinem Humor hat er es oft geschafft, dass ich gemeint hab, ich müsse jetzt vor Lachen zum Bett raus purzeln.

Und Barbara weiß auch, dass mir Lesen und Bücher wichtig sind. Also hat sie mir „Einen Scheiß muss ich“ von Tom Jaud besorgt. Den hatte ich zwar schon mal gelesen, dies aber – vielleicht krankheitsbedingt – vergessen.  So habe ich mich gefreut und bei der Zweit-Lektüre wieder viel Freude gehabt. Und bin wieder vor Lachen aus dem Bett rausgefallen. Und kann ESMI wirklich empfehlen – als Buch wie als Lebensprinzip!


RMD


Persönliche Anmerkung:
Die Photos von Werner’s Buch habe ich mit meinem Mobiltelefon gemacht. Das war nicht ganz einfach. So sind die Photos mir leider nicht so gut gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Bilder im Büchlein sind viel schöner als in die meinem Beitrag. Auch fehlen in dem schönen Text ein paar Worte, (die man aber leicht ergänzen kann). 

Alle Freunde von Werner, die auch die anderen seine Meditationstafeln bewundern und  sich mit den zugehörigen Konzentrationstexten auseinander setzen möchten, lade ich gerne ein, mich zu diesem Zweck (bei einer Tasse leckeren Cappucino?) zu besuchen. Und für den Hans werde ich versuchen, ob ich noch ein Büchlein vom Werner auftreiben kann. Das hat er verdient! Aber das wird aber wird aber bestimmt auch nicht einfach!

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