Mein(e) Boss(in) hat gesagt, dass
sie als IT-Beraterin und -Unternehmerin immer wieder gefragt werden würde, was sie als bestes Video-Tool empfehlen würde? Hier ihre Antwort:
Die frühen Systeme Hangout, FaceTime und auch Skype nutzt sie schon seit vielen Jahre. Hangout als Google- und Facetime als Apple-Nutzerin. Damit war sie immer sehr zufrieden. Allerdings wären die heute out. Skype hätte sie eh nur benutzt, weil manche ihrer Dialogpartner nur Skype gehabt hätten.
Skype wäre ja auch damals das Synonym für Video-Telefonie gewesen. So wie man Tempo zum Papiertaschentuch gesagt hätte.
Es gäbe ja auch echte Bildtelephonie. Die schon von der guten alten Post definiert worden wäre. Da kenne er aber keine Menschen, die das nutzen würden.
Aber zurück zur Frage. Die Antworten sind natürlich abhängig von der Nutzung und der vorhandenen Infrastruktur.
Wenn z.B. ein mittelständisches Unternehmen seine IT-Infrastrukur auf Microsoft (Outlook, AD …) aufgebaut hätte und dies nicht verändern wolle, dann würde er zähneknirschend TEAMS und SHAREPOINT empfehlen. Das wäre zwar teurer, ein wenig schwerfällig im Sinne von bedienungsunfreundlich und wohl auch unsicher (letzteres wäre nicht so wichtig, weil der MS-Nutzer ja die Unsicherheit seiner Systeme gewohnt wäre).
Das gleiche gilt für Google. Wer eh Google-Anwender ist, der wird sinnvollerweise bei MEET und DUO bleiben.
Der Marktführer scheint ZOOM zu sein. ZOOM hat als Synonym SKYPE ab gelöst. ZOOM ist wohl so beliebt, weil es wirklich einfach zu nutzen ist und einen sinnvollen Set von Funktionen hat. ZOOM wird erstaunlich oft von großen Organisationen wie Universitäten genutzt. Obwohl es in der Office-Welt nicht integriert wäre.
Es gibt auch noch eine Reihe anderer Systeme im Markt, wie Webex. Webex by Cisco, bis 2007 WebEx Communications Inc., ist ein Anbieter von Videokonferenzen, IP-Telefonie, Instant-Messaging, Dateiübertragung, Screen-Sharing und weiteren Funktionen.
Das würde ich nicht empfehlen, obwohl es häufig – bei großen Kommunen und Mittelständischen Unternehmen z.B. in der Finanzindustrie – im Einsatz ist. Es erscheint mir als Exot und ist wohl auch nicht ganz billig. Und ist auch nicht in Office-Welten integriert. Aber die Finanzindustrie hat ja immer besonders gut verdient und kann sich Exoten leisten. Ob das auch für Kommunen gilt?
Am Schluß kommen wir zu ihrem Lieblingssystem. Das ist Jitsi. Jitsi ist das Open Source System und hat Ähnlichkeiten zu Meet von Google. Betrieben wird es unter anderen von Freifunk. Es hat eine vernünftige Funktionalität, funktioniert sehr gut und lebt – wie Wikipedia – von den Spenden seiner Nutzer.
Die Aufstellung ist natürlich nicht vollständig.
Anmerkung:
#MEINBOSS hat jetzt nicht erwähnt, dass auch fast alle Chatanbieter Telephonie- und Video-Telephonie-Funktionen anbieten. So klingle ich meine Freunde auch gerne mal auf WhatsApp, Signal oder Wechat an.
Was mich ein wenig stört, ist die Fragmentierung von öffentlich genutzten Diensten in viele private Kommunikations-Anbieter. Das erscheint mir ein gutes Beispiel einer Multioptionalität, die eher schadet.
RMD