Von Arbeit und Rente …

In den beiden führenden Nationalstaaten der EU kriselt es.

STREIK !!?!!

Die bösen Franzosen streiken mal wieder so richtig, weil die Regierung der „grande nation“ ihnen ein paar Rentenjahre einfach so per Dekret wegkürzen will. Und sogar die braven Deutschen streiken. Die aber nur, weil sie ihr Wirtschaftswunderland (das schon lange keins mehr ist und aus guten Gründen keins mehr sein darf) durch die Inflation gefährdet sehen und dies mit Hilfe von Lohn- und Gehaltssteigerungen beibehalten wollen.

Man regt sich auf!

Beim Aufregen kann ich nur für die Deutschen sprechen. Der brave Deutsche schimpft schon auf den wegen der überfälligen und aus einfachen rechnerischen Erwägungen „offensichtlich notwendigen Erhöhung der Renteneintrittsalters“ jetzt „so auf Krawall gebürsteten“ Franzosen und preist sich selbst als Beispiel eines vernünftigen Staatsbürgers, dem ja die Rentenreform so hervorragend und auch friedlich gelungen sei. Dabei sei das mit der „Rente mit 60“ – wie in der großen Nation bis vor kurzem noch normal – doch eh ein Anachronismus. Das wisse doch ein jeder!

Was ist das Problem an der Rente mit 60?

Ich betrachte das Thema Arbeit mal ganz emotionslos:

Für die Arbeit braucht es immer zwei Seiten. Auf der einen steht der Mensch, der als Angestellter oder (mittlerweiler seltener) Arbeiter sein Existenz absichern muss. Auf der anderen steht immer ein Arbeitgeber, weil jeder der abhängig arbeiten will oder muss braucht jemanden, der ihn einstellt.

Wir haben also zwei Parteien: Menschen die arbeiten wollen und Systeme und Organisationen, die diese Menschen beschäftigen.

Die Streiks in Frankreich zeigen eindrucksvoll, dass die Menschen nicht bis kurz vor der Demenz arbeiten wollen. Man will halt noch ein paar Jahre sein Leben genießen.
Und dieser nachvollziehbare Wunsch ergänzt sich mit den Interessen der anderen Seite:
Die Arbeitgeber wollen keine alten Mitarbeiter. Jahrelang haben sie desweben Unsummen angeboten und ausgegeben für die Frühverrentung ihrer Mitarbeiter.

Wegen des aktuellen Mangels an Mitarbeitern stellt man mittlerweile auch gelegentlich ältere Mitarbeiter ein. Dazu muss die Not aber groß sein! Die bevorzugte Alternative ist, den Arbeitsplatz „nearshore“zu verlegen und dort vor Ort die Arbeitskraft eines jungen (und billigen) Menschen zu nutzen.

Man träumt von Ersatz der Mitarbeiter durch den Einsatz von Digitalisierung bis hin zu KI. ChatGPT läßt grüssen!
Da helfen alle Anti-Diskriminierungs-Gesetze dieser Welt nichts.

Aber das ist doch nicht finanzierbar!

Höre ich die vernünftigen Bürger schreien. Diese wollen partout keine Querdenker sein, „politische Korrektheit“ ist für sie oberste Bürgerpflicht. Es gibt viel Geld in unserer Welt und wir haben immer noch eine hohe Produktivitätssteigerung. Die Frage ist nur, für wenn diese eingesetzt wird: Für das Kapital? Oder für die älteren Menschen.

Wir werden und einschränken müssen!

Sicher werden wir uns einschränken müssen. Aus vielen Gründen und nicht zuletzt, weil eine Gesellschaft, die wesentlich aus Menschen besteht, die in zu großen Wohnungen leben. die alle ein Riesenauto haben, viel zu viel Fleisch essen und grenzenlos mobil sein wollen und das alles von der Natur finanziert haben wollen, nicht weitergehen kann und wird.

Wer bekommt das Geld des Staates?

versus

Macht die Ausgabe Sinn?

Die Frage darf nicht heißen:
Wohin geht das Geld im Staatshaushalt?
sondern sie muss heißen:
Machen die Ausgaben Sinn?
Für die Menschen heute und in Zukunft!

Zusammenfassung

Eine frühe Rente macht Sinn, weil die Instanzen am Arbeitsmarkt dies wollen. Warum sollte sich der Gesetzgeber anmaßen, gegen das Interesse und den Willen der Menschen und der Arbeitgeber (Unternehmen, Behörden …) handeln zu wollen und zu dürfen?

Wichtiger wären doch, dass die Regelungen die Zukunft unseres Planetens sichern und das Leben lebenswert und lustvoll bewahren. Da wären Regeln wünschenswerter, die es zum Beispiel älteren Menschen einfach ermöglichen würden, an der Lösung unserer Probleme einfach mitwirken zu können, sei es durch bezahlte „Arbeit“ oder ehrenamtlich?

Aber sinnlose Regeln gegen die Menschen mit Gewalt durchsetzen?

NON MERCI, MR. MACRON!

RMD

P.S.
Als Argument, warum wir länger Arbeiten müssen, wird immer gesagt:
„Weil wir immer älter werden!“

  1. Geht das „immer älter werden“ nicht langsam zurück?
  2. Wieviel gesunde Lebenszeit gewinnen wir wirklich beim „immer älter werden“?
  3. Und wenn wir immer älter werden, wäre es nicht das Schönste, diese Zeit genießen und können?
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