Am Freitag, den 12. November im Wirtschaftsteil auf Seite 19 links oben, stand ein lesenswerter Kommentar mit gleichem Titel. Der Kommentar beschäftigte sich gründlich und sicher auch fair mit der „neuen Strategie“ der Siemens AG unter Peter Löscher.
Insgesamt hätte die Siemens-Führung unter Peter Löscher in den letzten drei Jahren einen guten Job gemacht. Neues Selbstbewusstsein wäre generiert, Management und Organisation umgekrempelt und auf passende Trends gesetzt worden. Die Konzentration auf Umwelt-, Energie- und Gesundheitstechnik würde gute Geschäfte versprechen.
Deshalb wäre Siemens auch gut durch die Krise gekommen. Und hätte sich dementsprechend sehr ehrgeizige Ziele gesetzt: Siemens soll Jahr für Jahr stärker wachsen als alle Wettbewerber und beim Gewinn solle es deutlich aufgehen.
Gleichzeitig wurde aber gewarnt, dass der Härtetest erst noch bevorstehen würde. Bedingt durch einen möglichen konjunkturellen und strukturellen Wandel der Weltwirtschaft.
Soweit die Wiedergabe des deutlich längeren Kommentars in Kurzform.
Ich sehe es fast ähnlich.
Aber: Die Herausforderungen der Zukunft – gerade auch für die großen Unternehmen wie Siemens – werden ganz anderer Art sein als die in der Vergangenheit. Und es könnte gut sein, dass in Zukunft andere Werte als Größe, Weltmarktführerschaft, schnelles Wachstum und hohe Gewinnziele die Selektionsvorteile für erfolgreiche Unternehmungen sein werden.
Es könnte auch sein, dass dezentrales, regionales und nachhaltiges Wirtschaften, einfache und flexible Strukturen und Organisationen, Diversivizierung an Stelle von Konzentrierung, Stabilisierung des Erreichten und Bescheidenheit bei Gewinnzielen die neu geforderten Qualitäten werden. Und dass das Überleben eines Unternehmens von seiner Unternehmenskultur abhängt, vom Augenmaß und ethischem Verhalten der verantwortlichen Führungskräfte. Und dass die Dogmen einer antiquitären Betriebswirtschaft ersetzt werden müssen durch freie und mutige Entscheidungen, die dem schlichten Menschenverstand folgen.
Ich weiß das alles natürlich auch nicht. Aber dass die gesamte Gesellschaft wie sicher die Unternehmen – und da die großen vielleicht noch mehr als die kleinen – in absehbarer Zeit vor einem Härtetest stehen wird, da bin ich mir sicher.
wenn ich ganz ehrlich bin: Ein wenig freue ich mich auch darauf. Weil so wie zurzeit kann es im kleinen wie im großen nicht weiter gehen.
RMD
3 Antworten
Sorry, Roland, everything decentralised will not work. You are too much influenced by your own little firm. Of course, it is good to have some little shops. But the supermarket chains are also OK. Consider solar power. The sun only shines on one half of the Earth at a time. Electricity is needed at night too, so why not conduct it round the Earth? But this is not a job for small organisations. Even the job of matching demand, using wind power nearer the poles and solar power nearer the equator needs rather large organisations.
Consider the organisations known as countries. Lots of small countries in Africa, together with Myanmar and N. Korea are not nice places to be. Plenty of larger organisations work better.
The world’s worst problems at present, (apart from too little global love), come from bad international cooperation. Often, multinational firms do this better than the national governments.
As with your direct democracy, you are barking up the wrong tree.
Lieber Chris,
Superkonzerne braucht man genauso wenig wie Supermächte.
Dear Roland, it depends what you mean by „super“. In „Supermacht“, it indicates hegemony. In „Supermarket“ it just means „fairly big“. I do not know what a „Superkonzern“ is, but it can hardly be as big as a superpower. Siemens is comparable in size with a supermarket chain. I am prejudiced against twitter sized arguments and rhetorical tricks. I also dislike the normal German use of „genauso“ to mean „a vaguely similar amount“.