Was ich nicht mag … #9 Das permanente Belohnen (müssen) von Gefälligkeiten

Oft bin ich auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Wenn es zum Beispiel um die Betreuung meiner Mutter im Altersheim geht, bin ich froh, dass mir immer wieder Menschen selbstlos helfen.

Das ist gut für mich. Allerdings werde ich dann regelmäßig ermahnt, doch dem hilfreichen Menschen einen Blumenstrauß oder ein anderes Präsent zu bringen. Oder ein Trinkgeld zu geben. Dies glücklicherweise nicht von der Barbara, denn das würde unserer Ehe bestimmt nicht gut tun.

Es gibt aber noch mehr „Überichs auf zwei Füßen“ in meiner Welt, die es nur gut mit mir meinen.

Das ärgert mich!


Denn ich glaube, dass viele Menschen sehr gerne helfen. Ganz von sich aus, und eben nichts Materielles dafür wollen, sondern nur ein ehrliches Dankeschön.Weil eben gerade Menschen, die freiwillig helfen, eben nicht „buchhalterisch“ denken.

Ich versuche häufig, anderen Menschen zu helfen. Und freue mich, wenn ich merke, dass meine Hilfe gut ankam. Wenn ich mir vorstelle, ich würde da jedes Mal einen Blumenstrauß oder eine Tafel Schokolade (oder noch schlimmer eine Pralinenschachtel) bekommen, dann graust es mir.

Der Blumenstrauß braucht eine Vase, nach ein paar Tagen fängt er an zu stinken. Die Schokolade macht dick, die Pralinen zusätzlich noch besonders viel Müll. Ein einfaches und ehrliches „Dankeschön“ ist mir wirklich lieber. Und ich bilde mir ein, dass viele Menschen ähnlich denken.

Was mache ich?

Wenn die Gefälligkeit mit großen Mühen verbunden und für mich sehr wichtig war, dann schreibe ich einen kurzen Dankeschön-Brief. Oder sende eine E-Mail. Am liebsten gebe ich aber, wenn irgendwie möglich, im direkten Gespräch meine Rückmeldung, wie wertvoll und wichtig die kleine Gefälligkeit für mich war. Und formuliere dabei meine Dankbarkeit. Wenn der Mensch, der so gut zu mir war, bedürftig ist, dann überlege ich mir auch mal ein finanzielles Dankeschön. Versuche dabei,  seinen Stolz nicht zu verletzen.

🙂 Und wenn ich weiß, dass jemand „Pralinen“ oder „rote Rosen“ liebt, dann mache ich auch mal eine Ausnahme! Besonders gerne mache ich solche Geschenke aber ohne einen konkreten Anlass!

RMD

P.S.
Wie immer mit der Bitte, das ganze nicht zu ernst zu nehmen sondern lieber unter der Rubrik „Kritik an der Spießigkeit“ einzusortieren.

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