Oder auch: Absurdes
Die Wikileak-Diskussion ist ja schon wieder völlig abgeebbt. Wahrscheinlich kann man demnächst alle Top-Geheimnisse veröffentlichen und keiner regt sich mehr auf. Spielt ja eh alles keine Rolle.
Folgende Argumentation aus der heftigen Wikileak-Medienwelle fand ich aber besonders absurd. In mindestens zwei Kommentaren habe ich gehört, dass die „Wiedervereinigung“ Deutschlands ohne Geheimpolitik nicht möglich gewesen wäre. Und dass, wenn es damals Wikileak schon gegeben hätte, Deutschland immer noch geteilt wäre …
Das halte ich für Blödsinn: Kann mir nicht vorstellen, dass sich die DDR-Bürger, die die Nase voll hatten, von Wikileak hätten entmutigen lassen. Und bei transparenten Verhandlungen wäre wahrscheinlich die Umwandlung der DDR besser gelungen.
Aber ich stelle eine Gegenfrage: Hätte sich die DDR bei extremer Transparenz überhaupt so lange halten können?
Ich meine: NEIN! Und glaube, dass auch zum Beispiel das dritte Reich in einer offenen und transparenten Welt nicht passiert wäre.
RMD
Eine Antwort
Roland, I sympathise with your opinion, but looking back I see little evidence that transparency has been a force for good in the world. For instance, where there was slavery, the slave-holders have made no secret about it, and have generally understood that the slaves did not like it. Similarly, men made public their view that women should not meddle in serious matters.
I see no sign that evil regimes are being more secretive than the rest.(Perhaps you regard all regimes as evil)?