Am 18.08.2015 gab es in der SZ – Landkreis München – zum Thema Straßenbau einen Artikel von Christian Sebald zu lesen:
B 15 neu wird mehr als doppelt so teuer
Dort wurde berichtet:
„dass der Weiterbau der umstrittenen B 15 neu mehr als doppelt so teuer wie erwartet wird. Das ginge aus einer Antwort von Bundesverkehrsstaatssekretärin Dorothee Bär (CSU) auf eine Anfrage des Landshuter Bundestagsabgeordneten Thomas Gambke (Grüne) hervor. Danach würde der neun Kilometer lange Abschnitt zwischen dem niederbayerischen Ergoldsbach und der Autobahn A 92 etwa 182 Millionen Euro kosten. Bisher wären dafür 88 Millionen Euro veranschlagt gewesen.“
Also eine Steigerung mehr als 100 Prozent.
Laut SZ zählt
„die B 15 neu zwischen Regensburg und Rosenheim zu den umstrittensten Straßenprojekten Bayerns. Die ersten Pläne datieren aus den Sechzigerjahren. Damals sollte eine 130 Kilometer lange Autobahn Regensburg, Landshut und Rosenheim verbinden. Später wurde das Projekt zur Bundesstrasse herabgestuft.
Allerdings zu einer, die sich mit vier Fahrspuren und zwei Standstreifen wie eine Autobahn durchs Land zieht, wie man an dem fertigen, 30 Kilometer langen Abschnitt nördlich von Landshut sieht.
Ich verstehe nicht, warum man solche Projekte immer noch durchführt. Wenn wir schon in Straßen investieren, dann sollte man doch vor allem Wert darauf legen, dass die schon vorhandene Infrastruktur erhalten bleibt.
Unsere Zukunft wird nicht durch noch mehr Straßen besser werden. Das Auto als Basisverkehrsmittel hat sich doch überholt, die Strukturen unsere Zusammenlebens ändern sich. Und das Geld, um weiter Rennstrecken für ewig gestrige zu bauen haben wir doch angesichts der Herausforderungen in der Bildungs- und Sozialpolitik gar nicht mehr. Auch nicht angesichts der demographischen Situation – auch wenn heute es vor allem die Senioren sind, die mit ihren Status-Sympbolen die Straßen bevölkern. Denn diese Generation stirbt aus – und die Neue wird manches doch ganz anders machen (Zumindest hoffe ich das). Von der Klimakatastrophe, die auch einiges an Wandel für uns bringen wird, will ich hier gar nicht reden.
Und dass Anwohner unter dem Verkehr leiden, ist auch kein Argument für neue Straßen. Für was müsste man dann alles Umgehungsstrassen bauen!? Die Kommunen sollten zuerst mal den „hausgemachten Verkehr“ – der immer einen wesentlichen Anteil – hat reduzieren und dann die Voraussetzungen schaffen, die eine Reduktion des Durchgangsverkehr zu ermöglichen.
Aber lesen wir in der SZ weiter.
Die Kostenexplosion hat mehrere Gründe. Zum einen ist die bisherige Schätzung annähernd zehn Jahre alt und deshalb überholt. „Pro Jahr muss man mit zwei bis drei Prozent Steigerung rechnen“, sagt ein Sprecher der Autobahndirektion Süd, die die Planung verantwortet. „Das liegt an der allgemeinen Teuerung.“
Das ärgert mich auch immer. Angeblich haben wir kaum eine Inflation, aber Kostenexplosionen werden dann genau mit dieser gerechtfertigt.
Insgesamt ist der Artikel wirklich sehr lesenswert, wie ich auch ein Fan der digitalen Süddeutschen Zeitung bin. Mit einem Zugang kann man sich von überall einloggen (Android, iPhone, iPad, Windows 8). Man hat kein Altpapier mehr und muss auch nicht vor der Lektüre der SZ die Unmengen Werbebeilagen heraus schütteln.
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RMD