Seit einiger Zeit habe ich ein neues Lieblingstheater.
Es ist von außen unansehnlich. Im inneren ähneln Foyer und Zuschauerraum eher der großen Aula im Schulzentrum in Neuperlach als einem führenden Theater einer Kulturstadt wie München.
Die Bühne dürfte auch nicht über die aufwändige Technik der Kammerspiele oder eines Residenztheaters verfügen.
Aber …
… auf der Bühne wird mit Leidenschaft gespielt. Und die Zuschauer werden von einem Ensemble mit vielen jungen Gesichtern mitgerissen. Im Volkstheater erlebt man Jubelstürme des Publikums, nicht nur bei den Erfolgsstücken wie dem „Brandner Kaspar“ oder „Dreigroschenoper“.
Es ist wirklich erstaunlich, wie so eine kleine Bühne die großen Bühnen der Weltstadt mit Herz überrunden kann. Dort ist das Theater irgendwie steril, dafür aber sehr modern. Mit oft permanenten Audio- und dominanten Videoeffekten.
Nur gehe ich halt nicht zum Fernsehen ins Theater. Und brauche bei großen Monologen keine musikalische Untermalung. Und ein wenig möchte man das gespielte Stück auch verstehen können.
Im kleinen Volkstheater dagegen wird mit Herz gespielt. Jeder Theaterabend wird zum Fest. Christian Stückl als Intendant hat da mit Sicherheit einen großen Verdienst. Schade nur, dass man beim Volkstheater für manche Stücke gar keine Karten mehr bekommt.
Es gibt übrigens ein zweites Theater in München, das zeigt, wie leidenschaftlich und verzaubernd Theater sein kann. Das ist das Metropol in Freimann. Das ist auch immer ausverkauft – kämpft aber leider um seine Existenz. Während die großen und sterilen Bühnen gigantische Subventionen bekommen, muss hier jeder Cent zwei mal umgedreht werden.
RMD
P.S.
Die Bilder sind von der Dreigroschenoper, sie stammen aus der Pressemappe des Volkstheaters. Und Morgen bin ich wieder im Volkstheater in der Dreigroschenoper.
2 Antworten
Wo?
Das Volkstheater liegt nahe am Stiglmaierplatz (Nähe Hauptbahnhof, Dachauerstr.). Das Metropol in Freimann, nicht weit von der U-Bahn, in einem alten Kino.